Hessischer Arbeitsmarkt vor der Corona-Krise noch robust

Frankfurt/Main (dpa/lhe) - Hessens Arbeitsmarkt ist in einer
vergleichsweise robusten Verfassung in die Corona-Krise gerutscht.
Zum Stichtag für den Monat März waren 153 627 Männer und Frauen
arbeitslos gemeldet, wie die Regionaldirektion der Arbeitsagentur in
Frankfurt am Dienstag berichtete. Das waren fast 4000 Menschen
weniger als im Februar und entsprach einer um 0,1 Punkte gesunkenen
Quote von 4,5 Prozent. Auch die Zahl der
sozialversicherungspflichtigen Jobs war weiter gestiegen, die der
offenen Stellen hingegen gesunken.

Die Statistik sagt aber nichts über die Arbeitslosigkeit in der Krise
aus, denn sie wurde zum Stichtag 12. März erhoben, also vier Tage vor
den deutlichen Einschränkungen auch für das wirtschaftliche Leben.
Bereits in der darauf folgenden Woche sahen sich die Arbeitsagenturen
einer Flut von Anträgen der Firmen ausgesetzt, die ihre Mitarbeiter
in Kurzarbeit schicken wollten.

Dazu will die Regionaldirektion am Dienstagnachmittag aktuelle
Informationen geben. Laut einer früheren Mitteilung waren in der
Arbeitswoche vom 16. bis zum 20. März in Hessen rund 7300 Anträge
eingegangen, nach 1100 im gesamten Vorjahr und 219 in den Monaten
Januar und Februar 2020 zusammen. In Hessen haben große Unternehmen
wie die Lufthansa, Fraport, Condor und Opel Kurzarbeit für jeweils
tausende Mitarbeiter angemeldet.

Mit der gesetzlichen Neuregelung gibt es weitere Hilfen für die
Betriebe, wie Direktionschef Frank Martin erläuterte. Sie können
rückwirkend zum 1. März 2020 Kurzarbeitergeld nutzen, wenn mindestens
zehn Prozent der Beschäftigten einen Arbeitsentgeltausfall von mehr
als zehn Prozent haben. Zudem werden die Sozialbeiträge zu 100
Prozent von der Agentur übernommen. Finanziell sei die Bundesagentur
gut vorbereitet. Sie könne bei Bedarf auf die Konjunkturreserve von
derzeit 26 Milliarden Euro zurückgreifen.