Nun ging es ganz schnell: Olympia fast genau ein Jahr später

Berlin (dpa) - Olympia und Fußball-EM - die beiden eigentlich für
Mitte des Jahres geplanten sportlichen Höhepunkte fallen wegen der
Coronavirus-Pandemie flach. Das Super-Sportjahr steigt nun in 2021.
Doch noch längst sind nicht alle Fragen geklärt. Ein Überblick über

die Lage bei den wichtigsten Sportereignissen:

OLYMPIA: Die 32. Sommerspiele finden ziemlich genau ein Jahr später
statt. Nach dem langen Zögern ging es schnell. Sechs Tage nach der
Absage für dieses Jahr wurde der neue Termin fixiert: Vom 23. Juli
bis 8. August 2021 sollen die Spiele in Tokio über die Bühne gehen.

FUSSBALL-EM: Die Fußball-Europameisterschaft soll vom 11. Juni bis
11. Juli 2021 ausgetragen werden. Unklar ist allerdings, ob die
paneuropäischen Titelkämpfe an den ursprünglich geplanten Spielorten

stattfinden. Nach der Oberbürgermeisterwahl in München wird ein
Bekenntnis der bayerischen Landeshauptstadt zeitnah erwartet.

FUSSBALL-EUROPAPOKAL: Auch hier bleibt vieles unklar. Die UEFA hatte
jüngst die ursprünglich Ende Mai geplanten Endspiele in der Champions
League und Europa League auf unbestimmte Zeit verschoben. Das Finale
in der Königsklasse sollte ursprünglich am 30. Mai in Istanbul
steigen, das Endspiel in der Europa League am 27. Mai in Danzig. Von
der Verlegung ist auch die Champions League der Frauen betroffen, wo
der Sieger am 24. Mai in Wien ermittelt werden sollte.

FUSSBALL-BUNDESLIGA: Mindestens bis zum 30. April wird auch in der
Bundesliga der Ball auf Empfehlung der Deutschen Fußball Liga ruhen.
Auf ihrer Mitgliederversammlung am (heutigen) Dienstag sollen die 36
Clubs diese Empfehlung beschließen. Frankfurts Sportvorstand Fredi
Bobic erwartet ein einstimmiges Votum der Politik. «Am Ende muss die
Politik darüber entscheiden, ist es wirklich wichtig oder nicht, dass
der Fußball zurückkehrt», sagte Bobic dem TV-Sender Sky Sport News.


FORMEL 1: Stand jetzt würde es am 14. Juni in Kanada losgehen, doch
ein Stadtrennen in Montréal erscheint derzeit kaum vorstellbar.
Reisebeschränkungen und der Stand der Ausbreitung des Coronavirus
dürften Einfluss darauf nehmen, wo und wann die Rennserie den
Neustart versucht.

EISHOCKEY-WM: Die WM in der Schweiz wurde ersatzlos gestrichen.

LEICHTATHLETIK-EM: Die für 25. bis 30. August in Paris geplante
nacholympische Veranstaltung ist noch nicht abgesagt. Der Weltverband
hofft, dass irgendwann in diesem Jahr seine Athleten noch Wettkämpfe
bestreiten können, möglicherweise bei Ein-Tages-Meetings in einer
verspäteten Freiluft-Saison.

HANDBALL-BUNDESLIGA: Der Spielbetrieb ruht vorerst bis Ende April.
Die Verantwortlichen haben aber weiter die Hoffnung, die Saison noch
zu Ende zu spielen. Ob das funktioniert, wird spätestens Mitte Mai
entschieden. Das Pokal-Finalrunde wurde auf den 27./28. März
terminiert.

BASKETBALL-BUNDESLIGA: Ähnlich ist es auch in der BBL. Bis zum 30.
April setzt der Spielbetrieb zunächst aus. Nach rund dreistündigen
Beratungen entschieden sich die Verantwortlichen erst am Mittwoch
noch einmal gegen einen Abbruch der Saison, wie ihn die Deutsche
Eishockey Liga vor kurzem beschlossen hatte.

US-PROFILIGEN: Alle großen Ligen haben den Spielbetrieb vorerst
eingestellt. Wann es weitergeht, ist offen.

TENNIS: Die French Open wurden bereits verschoben und sollen nun vom
20. September bis 4. Oktober ausgetragen werden. Der Termin gilt
jedoch alles andere als gesetzt - auch wegen des Alleingangs der
Paris-Organisatoren. Über Wimbledon soll am Mittwoch entschieden
werden, eine Absage des vom 29. Juni bis 12. Juli geplanten Turniers
ist höchstwahrscheinlich.

TOUR DE FRANCE: Die Rundfahrt ist bislang im Gegensatz zu den
Olympischen Spielen und der Fußball-EM als drittes großes
Sportereignis in diesem Sommer noch nicht abgesagt. Frankreichs
Sportministerin Roxana Maracineanu bezeichnete die Tour, die am 27.
Juni in Nizza starten soll, als Veranstaltung «von größter
Bedeutung».

GIRO D'ITALIA: Die zweitgrößte Rundfahrt der Welt ist wie alle
Frühjahrsklassiker dagegen abgesagt worden. Ob die Rennen nachgeholt
werden, ist noch offen.