So ist der Stand in Deutschlands Top-Ligen in der Corona-Krise

Wann geht es weiter? Geht es überhaupt weiter? Das sind die Fragen,
die den Sportfans, Akteuren und Verantwortlichen in den großen
deutschen Bundesligen derzeit unter den Nägeln brennen. Noch herrscht
die Zeit des Hoffens und Bangens.

Frankfurt/Main (dpa) -

FUSSBALL-BUNDESLIGA: Die Vereine werden die vom DFL-Präsidium
empfohlene Ausweitung der Zwangspause bis mindestens 30. April auf
ihrer Mitgliederversammlung beschließen. Konsens ist, dass die Saison
aber auf jeden Fall zu Ende gespielt werden soll, um die finanziellen
Verluste so gering wie möglich zu halten. Klar ist allen Beteiligten,
dass dies nur ohne Zuschauer möglich sein wird. Neben Konzepten für
mögliche Geisterspiele müssen auch finanzielle Notfallpläne erstellt

werden.

HANDBALL-BUNDESLIGA: Die Verantwortlichen der HBL hoffen weiter, die
Saison irgendwie zu Ende zu spielen. Vom 23. April an soll im
Idealfall wieder gespielt werden. Dieser Wunsch erscheint aber
zunehmend unrealistischer. Um die Saison noch zu einem regulären Ende
zu bringen, müsste laut HBL spätestens ab Mitte Mai der Spielbetrieb
wieder aufgenommen werden. Es gibt aber bereits erste
Club-Verantwortliche, die für einen Abbruch der Saison plädieren und
sich eine schnellere Entscheidung wünschen.

BASKETBALL-BUNDESLIGA: Vergangene Woche entschieden sich die 17 Clubs
und die Liga vorerst noch einmal gegen einen Abbruch der Saison. Der
Spielbetrieb ist erst einmal bis zum 30. April ausgesetzt. Dann soll
erneut beraten werden, ob die Saison doch noch zu Ende gespielt
werden kann. Vor allem kleinere Clubs kämpfen ums Überleben.
Zahlreiche ausländische Profis sind in ihre Heimat gereist.

DEUTSCHE EISHOCKEY LIGA: Die DEL entschied vor drei Wochen als erste
deutsche Profiliga, die Saison vorzeitig zu beenden. Das hatte es
zuvor seit Einführung der Bundesliga 1958 nie gegeben. Die Hauptrunde
war abgeschlossen, die Playoffs fielen aus, ein Meister wurde nicht
gekürt. Vierter Teilnehmer an der Champions League werden neben
München, Mannheim und Straubing die viertplatzierten Berliner sein.

VOLLEYBALL-BUNDESLIGA: Der Vorstand der Volleyball Bundesliga (VBL)
beschloss schon vor mehr als zwei Wochen, die Spielzeit in der
Bundesliga der Frauen und Männer abzubrechen. 2019/20 gibt es keinen
Meister und keinen Regelabsteiger. An einer Regelung für die finale
Tabellen-Rangfolge und die Vergabe der Europapokal-Startplätze
arbeiten VBL und Deutscher Volleyball-Verband (DVV) seitdem.

FRAUENFUSSBALL-BUNDESLIGA: Die Partien sind bis einschließlich 19.
April ausgesetzt. Sechs Spieltage fehlen noch bis zum Saisonende. Der
Ausschuss Frauenfußball-Bundesligen konferiert an diesem Dienstag mit
DFB- und Clubvertretern. Die Liga orientiert sich an den Beschlüssen
der Deutschen Fußball Liga (DFL) für die Männer. Der ganz große
Zeitdruck ist weg, da für die Nationalmannschaft in diesem Sommer
kein Turnier ansteht. Allerdings sind der FC Bayern München und VfL
Wolfsburg noch in der Champions League vertreten.