Kriminelle nutzen Corona-Pandemie für Betrügereien

Senioren sind derzeit noch gefährdeter als sonst, Opfer von Betrügern
zu werden. Verbrechen haben in Krisenzeiten Hochkonjunktur. Negative
Auswirkungen der Krise gibt es auch auf dem Arbeitsmarkt. Heute
werden Zahlen präsentiert - allerdings mit beschränkter Aussagekraft.

Frankfurt/Main (dpa/lhe) - Kriminelle haben bekannte Betrugsmaschen
seit der Ausbreitung des Coronavirus an die neue Lage angepasst. Seit
Beginn der Krise erhielten Senioren etwa Anrufe mit der Nachricht,
dass ein angeblich naher Verwandter im Krankenhaus liege und dringend
Geld für die medizinische Behandlung benötige, sagte eine Sprecherin
des Hessischen Landeskriminalamts (LKA). Dies sei eine neue Version
des sogenannten Enkeltricks, mit dem Betrüger vor allem ältere
Menschen mit Berichten über angebliche Notlagen naher Angehöriger um
ihr Geld zu bringen versuchen.

Bei einer anderen Betrugsvariante wird erzählt, Verwandte säßen im
Ausland fest, könnten nicht mehr zurückfliegen und benötigten deshalb

dringend Geld. «Mit weiteren Abwandlungen des Enkeltricks ist zu
rechnen - der Fantasie sind leider keine Grenzen gesetzt», hieß es.

Über die Auswirkungen der Corona-Pandemie auf den hessischen
Arbeitsmarkt berichtet am (heutigen) Dienstag (10.00/14.00 Uhr) die
Regionaldirektion der Arbeitsagentur in Frankfurt. Allerdings wird
dabei die offizielle Arbeitsmarktstatistik für den Monat März zum
Muster ohne Wert, den sie wurde zum Stichtag 12. März erhoben, also
vier Tage vor den deutlichen Einschränkungen für das wirtschaftliche
Leben.

Bereits in der darauf folgenden Woche sahen sich die Arbeitsagenturen
einer Flut von Anträgen der Firmen ausgesetzt, die ihre Mitarbeiter
in Kurzarbeit schicken wollten. Laut einer früheren Mitteilung waren
in der Arbeitswoche vom 16. bis zum 20. März in Hessen rund 7300
Anträge eingegangen, nach 1100 im gesamten Vorjahr und 219 in den
Monaten Januar und Februar 2020 zusammen.

Die nächste bundesweite Hochrechnung zu den Kurzarbeitsanträgen will
die Bundesagentur am (heutigen) Dienstag um 14.00 Uhr vorlegen. Zu
diesem Zeitpunkt sollen auch Werte für die einzelnen Bundesländer
vorliegen. In Hessen haben große Unternehmen wie die Lufthansa,
Fraport, Condor und Opel Kurzarbeit für jeweils tausende Mitarbeiter
angemeldet.