Fachgesellschaft: Geburtsbegleitung wichtig in Corona-Krise

Dresden (dpa) - Werdende Väter oder andere Angehörige sind aus Sicht
von Deutschlands Gynäkologen auch in Corona-Zeiten eine
unverzichtbare Unterstützung bei Geburten. Die Deutsche Gesellschaft
für Psychosomatische Frauenheilkunde und Geburtshilfe (DGPFG) mit
Sitz in Dresden kritisierte am Montag, dass diese Empfehlung vielfach
missachtet wird. «Familien bilden immunbiologisch eine Einheit, sie
zu trennen, macht schon deswegen keinen Sinn.»

Gerade unter zunehmend erschwerten Rahmenbedingungen brauchten Frauen
bei der Geburt ihre Partner als Begleiter und «Garant für Betreuung,
Unterstützung und Hilfe», hieß es. Sie schlössen zudem wahrscheinli
ch
zunehmende Personallücken und nähmen Schwangeren die Ängste. Und auch

im Wochenbett spreche nichts dagegen, auf der Station «abgeschlossene
Familienzimmer» zu bilden, sagte DGPFG-Präsident Wolf Lütje. Wenn
Kliniken Partnern den Zutritt verweigern, sollten sich Familien
Unterstützung und Hilfe bei Frauenarzt oder Hebamme holen - oder sich
an die Fachgesellschaft wenden.

Die Deutsche Gesellschaft für Gynäkologie (DGGG) hatte Kliniken in
der vergangenen Woche ebenfalls aufgefordert, Väter auch in der
Corona-Krise zur Geburt mit in die Kreißsäle zu lassen, sofern sie
nicht Sars-CoV-2 positiv getestet seien oder Krankheitssymptome
hätten. Der Deutsche Hebammenverband war dafür, Väter oder eine
andere Begleitperson für die Geburt zuzulassen. In Kliniken
bundesweit gibt es Einschränkungen in Kreißsälen. Wegen der
Coronakrise dürfen Väter bei Geburten teilweise nicht mehr in den
Kreißsaal.