Verband: Corona-Krise fördert Digitalisierung vieler Selbstständiger

Berlin/München (dpa) - Die Corona-Krise bringt gerade kleinere
Unternehmen aus Sicht des Selbstständigen-Verbands VGSD technisch
noch einmal deutlich voran. «Ich glaub, es ist ein Crashkurs in
Sachen Digitalisierung für uns alle», sagte Andreas Lutz,
Vorsitzender des Verbands der Gründer und Selbstständigen, am Montag
der Deutschen Presse-Agentur. «Viele sind erfinderisch und gehen da
neue Wege.» Das sei eine positive Seite der Krise, in der viele
Unternehmen und Selbstständige etwa von zu Hause aus arbeiten müssten
und Vieles nur virtuell erledigen könnten.

Allerdings überwiegen seiner Ansicht nach die negativen Folgen für
Selbstständige. Sie seien viel stärker von der Krise betroffen als
Angestellte. «Sie haften letztlich mit ihrem ganzen Vermögen. Auch
ihre Altersvorsorge ist in Gefahr, weil die eben nicht
insolvenzgeschützt ist, wie Immobilien oder Fonds-Anlagen zum
Beispiel.»

Wegen der drastischen Auswirkungen der Corona-Krise fürchten viele
Solo-Selbstständige um ihre Existenz. Kleine Firmen,
Solo-Selbstständige und Freiberufler können daher Direkthilfen
beantragen, um Liquiditätsengpässe zu überbrücken.

Aus Lutz' Sicht ist bei den Direkthilfen «dringend eine Nachbesserung
nötig». Er kritisiert etwa, dass man erst bei einem
Liquiditätsengpass Hilfen bekomme, «der so definiert ist, dass man
erst mal alle Ersparnisse aufbrauchen muss». Auch dass nur bei
Schäden geholfen werde, die nach dem 11. März entstanden sind, findet
er falsch. «Das ist völlig das falsche Datum.»