In Corona-Krise: Plastiktüten-Verbot in New York verschoben

New York (dpa) - Das eigentlich schon in Kraft getretene
Plastiktütenverbot in New York ist inmitten der Corona-Krise zunächst
wieder ausgesetzt worden. Das Verbot werde bis mindestens Mitte Mai
nicht überprüft, teilte die Umweltschutzbehörde des US-Bundesstaates

mit. Grund sei vor allem, dass eine Klage eines Unternehmensverbands
gegen das Verbot vorliege, die derzeit nicht bearbeitet werden könne,
da die Gerichte sich in Zeiten der Corona-Krise nur um die
allernotwendigsten Fälle kümmerten. Viele Unternehmensverbände hatten

in der Corona-Krise noch stärker als zuvor gegen das
Plastiktütenverbot gewettert: Wiederverwendbare Tüten seien «voller
Virus».

Zahlreiche Geschäfte in der Millionenmetropole New York händigen
bereits seit Tagen wieder kostenlos Plastiktüten aus. Mehr als 23
Milliarden nicht wiederverwendbare Plastiktüten wurden in Stadt und
Staat New York zusammen bislang jedes Jahr benutzt - in Deutschland
sind es laut Umweltbundesamt zwei Milliarden, dazu kommen noch viele
Plastikbeutel für Obst und Gemüse.

Das Verbot war eigentlich am 1. März in Kraft getreten. Es sollte für
nicht wiederverwendbare Plastiktüten und alle Arten von Läden und
Einkäufen gelten. Nur unter anderem rohes Fleisch, lose Massenware,
verschreibungspflichtige Medikamente und zum Mitnehmen bestellte
Speisen waren ausgenommen. Wer gegen das Verbot verstößt, dem sollten
nach einer Umgewöhnungsphase Geldstrafen drohen. Nach Kalifornien und
Oregon war New York der dritte Bundesstaat in den USA mit einem
solchen Verbot, zudem gibt es viele lokale Regelungen.