AfD-Politiker gegen Einreisebeschränkungen für Erntehelfer

Berlin (dpa) - Aus Sorge um die heimische Obst- und Gemüseernte
plädiert die AfD für eine Öffnung der Grenzen für Saisonarbeiter au
s
Osteuropa. «Wenn es zur Zeit Ausnahmen von dem ansonsten
bedingungslosen Einreisestopp geben kann, dann ausschließlich für die
gut eingeübten Fachkräfte, die unsere Landwirtschaft zurzeit dringend
braucht», erklärte der AfD-Bundestagsabgeordnete Thomas Ehrhorn am
Montag. Die Einreise dürfe allerdings wegen des Risikos der
Verbreitung des Coronavirus erst «nach eingehender
Gesundheitsprüfung» erfolgen.

Der agrarpolitische Sprecher der Fraktion, Stephan Protschka, sprach
sich dafür aus, Saisonarbeiter mit Bussen zu den landwirtschaftlichen
Betrieben zu bringen und dort vor dem Einsatz auf den Feldern eine
14-tägige Quarantäne zu organisieren. Da die Arbeiter in Rumänien und

anderen Herkunftsländern nach ihrer Arbeit in Deutschland
voraussichtlich ebenfalls 14 Tage in Quarantäne zubringen müssten,
sollten sie von der Bundesregierung für den Lohnausfall in diesen
insgesamt vier Wochen entschädigt werden.

«Das Wichtigste ist jetzt, dass umgehend alles daran gesetzt wird die
Einreisegenehmigungen für die systemrelevanten europäischen
Erntehelfer zu bewilligen», sagte Protschka. Seine eigene vierköpfige
Familie habe sich bereits zur Hilfe in einem landwirtschaftlichen
Betrieb, der Erdbeeren anbaut, angeboten, erklärte der bayerische
Abgeordnete. Er selbst könne beispielsweise bei der Verpackung
helfen.

Das Bundesinnenministerium wies darauf hin, dass dem Arbeitsmarkt
aktuell 156 000 arbeitslos gemeldete Flüchtlinge aus den acht
Hauptherkunftsländern zur Verfügung stünden. Auch auf diese könnten

die Arbeitskräfte suchenden Landwirte zurückgreifen.