Per Liveübertragung: Corona-Expertise für Krankenhäuser aus Uniklinik

Aachen (dpa/lnw) - Die 200 Krankenhäuser in Nordrhein-Westfalen
können bei der intensivmedizinischen Behandlung von Corona-Patienten
künftig die Expertise der Unikliniken Aachen und Münster in Anspruch
nehmen. Bei dem am Montag gestarteten Projekt «Virtuelles
Krankenhaus» haben Mediziner durch den Einsatz der
Tele-Intensivmedizin per Liveübertragung die Möglichkeit, die weitere
Behandlung von Schwerkranken mit Experten in den Unikliniken zu
besprechen.

Die exzellente Kenntnis in den Unikliniken könne auf diesem Weg bis
in jedes Krankenhaus wirken, das diese Expertise nicht habe, sagte
NRW-Ministerpräsident Armin Laschet (CDU) in Aachen. «Das ist unser
Mittel, die Kapazitäten zu verdoppeln, damit jeder, der
Intensivmedizin braucht, sie auch bekommt», sagte Laschet.

Durch den Rückgriff auf das Wissen in den Unikliniken Aachen und
Münster soll die Zahl der Intensivbetten mit angemessener
medizinischer Expertise gesteigert werden. Die Behandlung schwer
kranker Corona-Patienten gilt als sehr komplex.

Zur Demonstration baute das Aachener Klinikum mit Bild und Ton eine
Verbindung zu Ärzten in der Visite bei einem Corona-Patienten in
einem Dürener Krankenhaus auf. «Da wünschen wir Ihnen alles Gute,
dass sie da bald wieder raus können», wünschte Laschet mit Mundschutz

dem Patienten nach einem kurzen Gespräch über Kamera und Mikrofon.

Das Aachener Klinikum arbeitet nach eigenen Angaben seit acht Jahren
in der Intensivmedizin mit der Telemedizin und hat auch Münster mit
ins Boot geholt. Beide Häuser waren den Angaben nach bis dahin mit 17
Kliniken vernetzt.