Netanjahu in Quarantäne - Beraterin mit Coronavirus infiziert

Jerusalem (dpa) - Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu begibt
sich vorsorglich in Quarantäne, weil sich Medienberichten zufolge
eine seiner Beraterinnen mit dem Coronavirus infiziert hat. Der
Regierungschef und sein enger Mitarbeiterstab würden vorerst in
Quarantäne bleiben, bis die notwendigen Untersuchungen abgeschlossen
seien, teilte sein Büro am Montag mit. Anschließend würden das
Gesundheitsministerium und Netanjahus Leibarzt ein Ende der
Quarantäne festlegen. Zuvor war Netanjahus Beraterin für
strengreligiöse Angelegenheiten positiv auf Sars-CoV-2 getestet
worden, wie israelische Medien berichteten.

Netanjahus Büro hatte zunächst mitgeteilt, nach einer ersten
Einschätzung bestünde keine Notwendigkeit für eine Quarantäne. Er s
ei
mit der Betroffenen nicht in engem Kontakt gewesen und habe sie nicht
persönlich getroffen. Zusätzlich sehe es nach den ersten
Erkenntnissen danach aus, dass die beiden in den vergangenen zwei
Wochen nie zusammen in einem Raum gewesen seien.

Israel hat wegen der Ausbreitung des Coronavirus strenge
Ausgangsbeschränkungen verhängt. Die Menschen sollen zu Hause
bleiben, nur in Ausnahmefällen ist der Ausgang erlaubt. Nach Angaben
des Gesundheitsministeriums ist das Virus Sars-CoV-2 mittlerweile bei
4347 Personen in Israel nachgewiesen worden. 15 Menschen sind den
Angaben zufolge nach einer Infektion gestorben. Zehntausende Menschen
befinden sich in häuslicher Quarantäne.

Netanjahu bemüht sich nach der Parlamentswahl am 2. März derzeit um
die Bildung einer großen Koalition mit seinem bisherigen Konkurrenten
Benny Gantz vom Mitte-Bündnis Blau-Weiß. Nach Medienberichten steht
eine Einigung kurz bevor. Es war die dritte Wahl innerhalb eines
Jahres.