Wirtschaft im Nordwesten legt 2019 leicht zu - hohe Risiken 2020

Hannover/Bremen (dpa/lni) - Die Wirtschaft in Niedersachsen und
Bremen hat im vergangenen Jahr noch einmal leicht zulegen können,
blickt wegen der enormen Folgen der Corona-Pandemie nun aber auf eine
sehr unsichere Zeit. Nach Angaben der Statistischen Landesämter vom
Montag nahm das niedersächsische Bruttoinlandsprodukt (BIP) 2019 real
- also bereinigt um die Preisentwicklung - um 0,9 Prozent im
Vergleich zum Vorjahr zu. In Bremen war das entsprechende Plus der
Wirtschaftsleistung mit 0,2 Prozent deutlich niedriger. Damit lagen
die beiden regionalen Wachstumsraten etwas ober- beziehungsweise
unterhalb des Bundesdurchschnitts im vorigen Jahr von 0,6 Prozent.

Schon 2019 war die deutsche Konjunktur insgesamt nach jahrelangem
Boom in eine Schwächephase geraten. Ein Grund waren vor allem die
anhaltenden internationalen Handelskonflikte, außerdem machte der
Strukturwandel im Maschinen- und Automobilbau vielen Firmen zu
schaffen. Privatkonsum und Baukonjunktur verhinderten Schlimmeres.

In Niedersachsen habe das Wachstum an Schwung verloren, berichteten
die Statistiker. Lichtblicke waren die Bauwirtschaft (+6,9 Prozent),
die Agrarbranche und Fischerei (+2,7 Prozent) sowie Handel, Verkehr
und Gastgewerbe (+2,4 Prozent). Für das verarbeitende Gewerbe ging es
dagegen steil abwärts (-2,5 Prozent). Auch in Bremen schrumpfte die
Wirtschaftskraft der Industrie, bei Dienstleistungen gab es Zuwächse.

Die kommenden Monate dürften jetzt in weiten Teilen der Wirtschaft
noch einmal erheblich schwieriger werden. Wegen der eingebrochenen
Nachfrage und Lieferprobleme infolge der Corona-Krise erwarten die
«Wirtschaftsweisen» und viele andere Ökonomen schwere Rezession.