Erste Maschinenbauer denken in Krise über Stellenstreichungen nach

Frankfurt/Main (dpa) - Stellenabbau wird für die deutschen
Maschinenbauer in der Corona-Krise zunehmend ein Thema.
«Personalabbau - auch von Teilen der Stammbelegschaft - ist für 12
Prozent der Unternehmen bereits Thema», sagte Ralph Wiechers,
Chefvolkswirt des Branchenverbandes VDMA am Montag mit Blick auf eine
Umfrage des Verbandes. Daran hatten sich 965 Mitgliedsfirmen
beteiligt. Die exportorientierte Branche, die schon im vergangenen
Jahr die weltweite Konjunkturabkühlung zu spüren bekommen hatte,
beschäftigt mehr als eine Million Mitarbeiter.

Der Umfrage zufolge rechnen knapp 96 Prozent der Unternehmen 2020 mit
Umsatzrückgängen, die sie im Verlauf des Jahres nicht mehr
kompensieren könnten. Gut 60 Prozent hiervon beziffern diese auf 10
bis 30 Prozent. Um die Rückgänge abzufangen, haben den Angaben
zufolge bereits drei Viertel der befragten Maschinenbauer die
Kapazitäten runtergefahren, überwiegend über Arbeitszeitkonten, aber

auch durch Einstellungsstopps und Kurzarbeit.

Der Anteil der Unternehmen, deren Betriebsablauf beeinträchtigt ist,
stieg innerhalb von zwei Wochen von 60 auf 84 Prozent. «Mit der
Ausbreitung des Virus nehmen logischerweise auch die Probleme in den
Betrieben zu», erläuterte Wiechers. Teile und Komponenten, die vor
einigen Wochen in Asien bestellt worden seien, seien nicht in den
deutschen Werken angekommen. «Hinzu kommen Ausfälle europäischer,
auch deutscher Lieferanten. Das führt zu spürbaren
Produktionsbelastungen und auch Produktionsausfällen», sagte
Wiechers.