Viele Jugendweihen und Konfirmationen wegen Corona verschoben

Schon lange freuen sich die 14- und 15-Jährigen auf Jugendweihe und
Konfirmation mit Feier und Geschenken. Doch in diesem Jahr wird das
Programm wegen der Coronavirus-Pandemie durcheinandergewirbelt.

Erfurt (dpa/th) - Bei Jugendweihen und Konfirmationen müssen viele
Familien in Thüringen in diesem Jahr umplanen. Zahlreiche Festtermine
sind wegen der Corona-Pandemie abgesagt oder aufgeschoben worden, wie
es von Jugendweihe-Veranstaltern und der evangelischen Kirche hieß.
Sie fallen unter die weitreichende Verordnung der Landesregierung,
die vorläufig bis zum 19. April unter anderem Veranstaltungen und
Gottesdienste mit Besuchern verbietet und die Beschränkung sozialer
Kontakte auf ein absolutes Minimum regelt. Die Jugendweihe-Saison
beginnt meist kurz vor Ostern, auch die ersten Konfirmationen werden
in der Regel am Palmsonntag vor Ostern gefeiert.

Die Jugendweihetermine im April und teilweise auch schon Mai seien
abgesagt, sagte Dana Grosch von der Interessenvereinigung Jugendweihe
Thüringen der Deutschen Presse-Agentur. Sie sollen aber nachgeholt
werden. Wann das sein wird, kann die Interessenvereinigung momentan
noch nicht sagen. «Mit der derzeitigen Ungewissheit kann man gar
nicht planen», sagte Grosch. «Wir wollen aber noch in diesem Jahr
feiern.» Bei den Festen feiern die 14- und 15-Jährigen symbolisch den
Abschluss der Kindheit.

In diesem Jahr waren bei der Interessenvereinigung landesweit
ursprünglich 158 Feiern geplant. Zunächst abgesagt wurden unter
anderem die Feiern in Eisenberg, Altenburg, Bad Blankenburg, Bad
Lobenstein und Kahla. Der Interessenverein Humanistische Kinder- und
Jugendarbeit Schmalkalden-Meiningen, der in Südthüringen Jugendweihen
veranstaltet, hat bislang 10 von 15 Feiern gecancelt, darunter in
Breitungen, Zella-Mehlis und Schmalkalden.

«Ob und wann sie nachgeholt werden, wissen wir noch nicht», sagte
Vereinsvorsitzender Steffen Lieding. Den Eltern werde angeboten, ihr
bereits eingezahltes Geld für die Veranstaltung mit Festredner und
Geschenk zurückzuzahlen oder den Jugendlichen zumindest das Geschenk
zuzuschicken. Die Situation sei für einen rein ehrenamtlich
arbeitenden Verein mit nur zehn Mitgliedern schwierig. «Wir kämpfen
jetzt auch ums Überleben.»

In den evangelischen Kirchengemeinden fallen die Konfirmationsfeiern
im April aus, wie Susanne Sobko, Sprecherin der Evangelischen Kirche
in Mitteldeutschland, sagte. «Bei den Feiern im Mai warten die
Gemeinden derzeit noch ab, wie sich die Situation weiterentwickelt.»
Generell könnten die Konfirmationen in Absprache mit den Konfirmanden
und den Eltern aber auch ins nächste Jahr geschoben werden.

Firmungen katholischer Jugendlicher starten nach Angaben des Bistums
Erfurt ohnehin erst nach dem 19. April und ziehen sich bis in den
Herbst hinein. Ob sie dann gefeiert werden könnten, hänge von den
dann geltenden behördlichen Anordnungen ab, sagte Bistumssprecher
Peter Weidemann. «Die Sicherheit hat Vorrang.» Die Erstkommunionen am
19. April, dem sogenannten weißen Sonntag, werden laut Bistum
verlegt.