Corona-Maßnahmen bleiben vorerst: Städtetag zeigt Verständnis

Berlin (dpa) - Der Deutsche Städtetag hat verständnisvoll auf die
Einschätzung des Kanzleramts reagiert, dass vor dem 20. April die
Beschränkungen in der Corona-Krise nicht gelockert werden.
Städtetagspräsident Burkhard Jung machte aber auch deutlich, dass
Deutschland den Ausnahmezustand nicht monatelang durchhalten werde.
Er könne die Aussage von Kanzleramtschef Helge Braun gut verstehen,
sagte der Leipziger Oberbürgermeister der Deutschen Presse-Agentur.
«Der Erfolg der Maßnahmen zeigt sich nicht nach ein oder zwei
Wochen.» Es brauche genügend Zeit, um das Gesundheitssystem besser
vorzubereiten. Gesundheit und Menschenleben zu retten habe nun
Priorität.

«Antworten auf die Fragen in der Bevölkerung zur Dauer der Maßnahmen

und zu einer stufenweisen Rückkehr zur Normalität brauchen wir
allerdings auch», sagte Jung. Der Alltag in den Städten habe sich so
stark verändert, «dass wir das nicht monatelang durchhalten können»
.
Der Ausnahmezustand müsse vorübergehend sein. «Wir brauchen danach
Strategien der Lockerung, eventuell auch erneuter Zügelung und
möglicherweise noch gezieltere Maßnahmen, bis wir nach einigen
Monaten wieder zur Normalität zurückkehren können.»

Die Regierung will nach Ostern entscheiden, wie es nach dem dann
folgenden Wochenende weitergeht. In den meisten Bundesländern müssten
die Schüler nach den Osterferien eigentlich am 20. April wieder zur
Schule gehen.

Diskussionsbedarf sieht Jung vor allem zur Frage, wie Kapazitäten bei
Beatmungsbetten für Corona-Patienten klug gesteuert werden. «Dabei
wünschen sich die Städte ein abgestimmtes Vorgehen zwischen Bund,
Ländern und kommunaler Ebene», sagte er. «Besonders beachtet werden
muss dabei, wie Personen aus Risikogruppen weiter geschützt werden
können.» Strategien müssten spätestens direkt nach Ostern gut
kommuniziert werden. «Bürgerinnen und Bürger brauchen dringend diese

Orientierung, damit sie weiterhin die Maßnahmen akzeptieren können.»