Rettig: Geisterspiele können Beitrag zum «Wohlbefinden» leisten

Berlin (dpa) - Die Politik sollte dem Fußball in den schwierigen
Zeiten der Corona-Krise eine Sonderstellung einräumen. Dies forderte
der langjährige Bundesliga-Funktionär und frühere DFL-Geschäftsfü
hrer
Andreas Rettig in einem Gastbeitrag für das Fachmagazin «Kicker»
(Montagausgabe). Zugleich sprach sich der 56-Jährige in diesem
Zusammenhang für die Durchführung von Geisterspielen als «Beitrag zur

Zerstreuung und damit für das Wohlbefinden der Menschen» aus.

Auch ein «verpöntes Geisterspiel» könne wieder ein Ereignis sein,
«auf das man sich freut und über das geredet wird», betonte Rettig.
«Da kein Zeitpunkt absehbar ist, an dem das normale Leben wieder
beginnt, kann bei abnehmenden Restriktionen die Austragung dieser
Geisterspiele einen Beitrag zur Zerstreuung und damit für das
Wohlbefinden der Menschen leisten.»

Nach Meinung Rettigs sei der «Wirtschaftsbereich Profifußball mit
knapp fünf Milliarden Euro Umsatz und ca. 55 000 Arbeitsplätzen
gesamtwirtschaftlich gesehen zu vernachlässigen». Aber auch wenn der
Fußball «keinen direkten ökonomischen Beitrag zur Systemerhaltung
leistet, gewinnt er durch jeden Tag des derzeitigen Kontaktverbotes
und damit einhergehender sozialer Isolation an Bedeutung».