Rehlinger fordert Lösung für Grenzgänger nach Luxemburg

Saarbrücken (dpa/lrs) - Die saarländische Wirtschaftsministerin Anke
Rehlinger (SPD) hat eine steuerliche Sonderlösung für Grenzgänger
nach Luxemburg gefordert, die wegen der Corona-Pandemie länger im
Home-Office arbeiten müssen. In einem Brief an Bundesfinanzminister
Olaf Scholz (SPD) schlägt Rehlinger vor, sich an der französischen
Regelung mit Luxemburg zu orientieren. Über eine Ausnahmeregelung
könne mit Luxemburg vereinbart werden, dass die 19-Tage-Regelung für
das Home-Office während der Corona-Krise außer Kraft gesetzt werde,
erklärt sie in dem am Sonntag veröffentlichten Schreiben vom Freitag.
Es stehe sonst «zu befürchten, dass sich die betroffenen Grenzgänger

nach 19 Tagen dafür entscheiden, wieder nach Luxemburg zu ihrem
Arbeitgeber zu pendeln.»

Deutsche Grenzgänger, die in Luxemburg beschäftigt sind, zahlen den
Angaben zufolge grundsätzlich dort ihre Steuern. Das wird durch das
Doppelbesteuerungsabkommen (DBA) Deutschland-Luxemburg geregelt. Zur
Vermeidung der Doppelbesteuerung haben die beiden Länder die
Freistellungsmethode gewählt, wonach Deutschland die Grenzgänger von
der Besteuerung freistellt. Es gibt jedoch eine Schwelle von weniger
als 20 Tagen im Kalenderjahr, in denen die Arbeit auch in
Deutschland, etwa im Home-Office, verrichtet werden kann, ohne dass
das steuerliche Folgen hat.