Zach über Coronavirus-Krise: «Herausforderung für alle»

Hans Zach liebt die Natur. Die Coronavirus-Krise schränkt auch das
deutsche Eishockey-Idol ein. Die Ausgangsbeschränkungen aber hält er
für wichtig, ebenso die Entscheidung der DEL zum Saisonabbruch.

Bad Tölz (dpa) - Die deutsche Eishockey-Legende Hans Zach verfolgt
die imposante Entwicklung von NHL-Topscorer Leon Draisaitl auch
kritisch. «Er ist ein toller Angriffsspieler», sagte der frühere
Bundestrainer der Deutschen Presse-Agentur. «Wayne Gretzky hat aber
schon gesagt, dass man erst ein Superstar ist, wenn man auch den
Stanley Cup gewonnen hat. Für viele Leute hat Draisaitl den Status
eines Superstars aber schon erreicht.»

Der 24-jährige Draisaitl hatte in dieser Saison als erster
EishockeysSpieler in der nordamerikanischen Topliga die
100-Punkte-Marke durchbrochen. Die NHL muss wegen der
Coronavirus-Pandemie derzeit pausieren. Zach verwies bei Draisaitl
auch auf dessen Plus/Minus-Bilanz. Diese nicht unumstrittene
Statistik gibt für einen Feldspieler die Differenz von Toren und
Gegentoren während seiner Eiszeit an. «Der Zusammenhang muss
stimmen», sagte Zach, der an diesem Montag 71 Jahre alt wird.
Draisaitl weist ein negatives Plus/Minus auf.

Zach wurde als Chefcoach insgesamt viermal deutscher Meister mit der
Düsseldorfer EG und den Hannover Scorpions. Dazu gewann er den Titel
einmal als Assistenztrainer und einmal auch als Spieler. Die deutsche
Nationalmannschaft führte er dreimal ins WM-Viertelfinale. Wegen
seiner explosiven Art an der Bande erhielt er den Beinamen
«Alpenvulkan».

Zach ist seit einem Interimsjob bei den Adlern Mannheim 2014 im
Ruhestand und lebt in Bad Tölz. Die Ausgangsbeschränkungen im Kampf
gegen die Ausbreitung des Coronavirus bewertet der Naturliebhaber als
notwendige Maßnahme. «Sie sind gerechtfertigt und können nicht streng

genug sein», befand er. Die derzeitige Lage sei eine «Herausforderung
für alle». Zach findet es richtig, dass die Deutsche Eishockey Liga
aufgrund der Pandemie ihre Saison vorzeitig beendet hat und keinen
Meister kürt. «Es war vollkommen richtig, wie die Liga gehandelt hat.
Man hätte Leute in Gefahr gebracht», sagte er.

Zach und seiner Familie geht es gut. Sein Alltag habe sich in dieser
Zeit «schon verändert. Sonst sind wir immer mit Freunden draußen»,

erzählte er. Nun gehe er nur mit seiner Frau Slada in die Natur.