Corona-Krise: Spanien verschärft Ausgangsbeschränkungen weiter

Madrid (dpa) - Der spanische Ministerpräsident Pedro Sánchez hat im
Kampf gegen das Coronavirus eine weitere Verschärfung der bereits
seit zwei Wochen geltenden Ausgangsbeschränkungen angekündigt. Ab
Montag sollen aller Arbeitnehmer, die keine unbedingt notwendigen
Arbeiten verrichten, zwei Wochen lang zu Hause bleiben, erklärte der
Regierungschef am Samstagabend in einer Fernsehansprache. Welche
Sektoren genau gemeint sind, sagte er nicht. Das Gehalt werde den
Betroffenen in dieser Zeit weiter gezahlt, die nicht geleisteten
Arbeitsstunden könnten sie später schrittweise nachholen.

Seit dem Inkrafttreten des Alarmzustandes am 15. März durften
Angestellte und Selbstständige trotz Ausgangsbeschränkungen weiter in
ihre Büros gehen. Jedoch war die Bevölkerung aufgefordert, so viel
wie möglich von Zuhause aus zu arbeiten. Jetzt schickt Sánchez die
meisten Arbeitnehmer komplett in eine Art «Zwangsurlaub». Die
Bevölkerung darf bereits seit zwei Wochen nur noch in Ausnahmefällen
aus dem Haus, so etwa zum Einkaufen und nur alleine. Spazieren gehen
oder Sport im Freien sind in Spanien derzeit nicht erlaubt.

«In Spanien stehen wir vor den schwersten Stunden, das Virus trifft
uns mit erbarmungsloser Gewalt», betonte Sánchez. Erst am Mittag war
bekannt geworden, dass allein seit Freitag 832 Covid-19-Patienten
gestorben waren - das war der bisher höchste Anstieg überhaupt.
Insgesamt sind knapp 5700 Menschen an dem Virus gestorben. Die Zahl
der Infizierten kletterte auf rund 72 000. Der Anstieg nimmt
prozentual gesehen aber seit Tagen ab. Die Regierung hatte zuletzt
beschlossen, das ursprünglich für 15 Tage geplante Ausgehverbot bis
zum 11. April zu verlängern.