LSB Berlin verhandelt mit Senat über solidarischen Förderfonds

Berlin (dpa/bb) - Der Landessportbund (LSB) Berlin will weitere
staatliche Gelder für die Sportvereine akquirieren. «Mit dem Senat
verhandeln wir über den solidarischen Förderfonds», sagte
LSB-Direktor Friedhard Teuffel der Berliner Morgenpost (Samstag). Der
Senat hat bereits Soforthilfepakete für Vereine geschnürt, das
Kurzarbeitergeld des Bundes entlastet zudem Verbände und Vereine.

Trotzdem schätzt Teuffel die Lage für Vereine als gefährlich ein, da

Einnahmen wegbrechen, wenn keine Kurse angeboten werden können oder
die Vereinsgaststätte nicht geöffnet ist. «Finden keine Kurse statt,

kommen auch keine Einnahmen rein. Die Kosten laufen aber weiter. Da
entstehen Schieflagen, die existenzgefährdend werden können», sagte
der 45-Jährige.

Der LSB wird in der kommenden Woche auf seiner Internetseite ein
Meldesystem installieren, auf dem die Vereine ihre exakten
Einnahmeausfälle angeben können. Dadurch könne laut Teuffel der
konkrete Schaden gegenüber dem Senat beziffert werden.

Teuffel hofft, dass es durch die Krise keinen Einbruch der
Mitgliederzahlen gibt. Ende 2019 waren rund 700 000 Menschen in 2500
Vereinen organisiert. Der LSB-Direktor betont den Stellenwert des
Vereinssports als stabilisierende Säule in Deutschland. «Der Sport
ist der Gesundheitsanbieter Nummer eins im Land. Wenn das jetzt
leiden würde, bekämen wir das auch im Gesundheitssystem zu spüren,
auch monetär», sagte Teuffel.

Der LSB-Direktor betonte zudem die gesellschaftliche Komponente: «Wir
tragen zum Zusammenhalt bei, indem sich Menschen aus
unterschiedlichen Milieus im Sportverein treffen und alle nach
denselben Regeln ein Spiel machen können. Ein solcher Austausch
findet im Sport so gut statt wie in keinem anderen gesellschaftlichen
Bereich.»