Autoindustrie besorgt über Tempo der Unternehmenshilfen

Berlin (dpa) - Der Verband der Automobilindustrie (VDA) hat die
Sorge, dass die staatlichen Hilfen in der Corona-Krise «für manches
Unternehmen zu spät» kommen könnten. Es sei fraglich, «ob Behörde
n
und Verwaltungen in der Lage sind, die große Zahl der Anträge auf
Liquiditätshilfen und steuerliche Erleichterungen in der kurzen Zeit
abzuarbeiten», sagt VDA-Präsidentin Hildegard Müller am Freitag in
Berlin. Wenn aber die Hilfen erst in drei oder vier Wochen greifen,
dann tue sich beim ein oder anderen Betrieb genau in diesem Zeitraum
ein Liquiditätsengpass auf.

Es sei daher zu überlegen, ob staatliche Stellen bei der Bearbeitung
der Anträge und Umsetzung der Hilfsmaßnahmen «auf Kapazitäten der
Privatwirtschaft und Dienstleister zurückgreifen sollten», meinte
Müller. So könne die Abwicklung der Hilfen beschleunigt werden.

Müller nannte die am Freitag vom Bundesrat beschlossenen Maßnahmen
«zielführend und richtig». Demnach können nun große Firmen unter

einen 600 Milliarden Euro umfassenden Schutzschirm schlüpfen und
notfalls auch ganz oder zum Teil verstaatlicht werden. Für kleine
Firmen und Selbstständige gibt es direkte Zuschüsse in Höhe von
insgesamt 50 Milliarden Euro.