DFB-Direktor Bierhoff: Fußball kann Stimmung im Land wieder anheben

Köln (dpa) - DFB-Direktor Oliver Bierhoff glaubt an eine wichtige
gesellschaftliche Funktion des Fußballs in der Corona-Krise - zur Not
auch mit Hilfe von vorerst unausweichlichen Geisterspielen. «Das eine
ist, die Menschen finden zu Hause mehr Möglichkeiten, den Sport zu
verfolgen. Das gilt nicht nur für den Fußball, sondern auch für
andere Sportarten. Es gäbe ein bisschen Auflockerung. Ich bin fest
davon überzeugt, dass der Sport und gerade der Fußball - und da
wollen wir als Nationalmannschaft natürlich auch einen Beitrag
leisten - die Atmosphäre und Stimmung im Land wieder etwas anheben
können», sagte Bierhoff am Freitag RTL/ntv-Redaktion.

Den wirtschaftlichen Schaden für den Deutschen Fußball-Bund kann
Bierhoff noch nicht beziffern. Einschnitte werde es aber geben. «Wir
machen uns jetzt aber auch schon klare Gedanken darüber, welche
Investitionen wir zurückfahren, wie wir Sparmaßnahmen einleiten
können. Uns ist natürlich bewusst, dass bei uns ein großer Schaden
entsteht. Generalsekretär Curtius hat ja schon einmal 50 Millionen
Euro angedeutet», sagte der 51-Jährige.

In der Krise setzt Bierhoff auch auf einen Solidaritätsgedanken. «Wir
müssen uns gegenseitig stützen und der eine bedarf es mehr oder
weniger», sagte der Europameister von 1996. «Ich hoffe, dass am Ende
irgendwie alle durchkommen. Aber das ist schwer einschätzbar, genau
wie in der Wirtschaft. Ob dann wirklich kurzfristige Übergangshilfen
ausreichen, um die großen Schäden abzudecken», sagte Bierhoff.