Entscheidung über Verlängerung der Reisewarnung nicht vor 20. April

Berlin (dpa) - Die Bundesregierung will nicht vor dem 20. April
entscheiden, was aus der bis Ende April befristeten Warnung vor
touristischen Auslandsreisen wird. «Wir haben uns darauf verständigt,
dass wir wie bei anderen Maßnahmen auch zunächst einmal abwarten, wie
die weitere Entwicklung bis zum 20. April ist», sagte
Bundesaußenminister Heiko Maas (SPD) dem Südwestrundfunk. «Das gilt
natürlich für die Entwicklung in Deutschland selbst. Aber das gilt
auch für die Entwicklung in anderen Staaten.»

Man müsse dann beurteilen, wie die Situation in den einzelnen Ländern
sei und wie sich der Flugverkehr entwickele. «Ich glaube, das sind
Dinge, die werden wir erst in den kommenden Wochen beurteilen können
- und dann auch eine Entscheidung treffen, wie es mit der
Reisewarnung weitergeht.»

Maas hatte die weltweite Reisewarnung vergangene Woche ausgesprochen
- ein bisher einmaliger Vorgang - und sie später bis Ende April
befristet. Damit gilt sie auch für die Osterferien. Reisewarnungen
gibt es normalerweise nur bei Gefahr für Leib und Leben, vor allem
für Bürgerkriegsländer wie Syrien, Afghanistan oder den Jemen.

Bei der ungewöhnlichen Maßnahme geht es auch darum zu verhindern,
dass weitere Deutsche wegen Grenzschließungen und der Kappung von
Flugverbindungen im Ausland stranden. Derzeit läuft die größte
Rückholaktion in der Geschichte der Bundesrepublik für 200 000
Reisende. 160 000 sind inzwischen nach Deutschland zurückgekehrt.