Coronavirus: Litauens Präsident bietet Nato-Bataillon Hilfe an

Vilnius (dpa) - Angesichts einer zunehmenden Zahl von Infektionen mit
dem Coronavirus hat Litauens Staatspräsident Gitanas Nauseda dem in
seinem Land stationierten Nato-Bataillon Unterstützung zugesagt. «Wir

sind bereit, den Soldaten des Bündnisses alle notwendige Hilfe zu
leisten», schrieb er am Freitag auf Facebook. Nauseda hatte sich
zuvor per Videoschalte über die Lage des von der Bundeswehr geführt
en
Gefechtsverbands in dem baltischen Nato-Land informiert. Nach Angaben
der litauischen Armee haben sich bislang 24 Soldaten des in Rukla
stationierten Nato-Bataillons mit dem Coronavirus infiziert. 

Unter den positiv getesteten Fällen befinden sich nach Angaben eines
Sprechers des Einsatzführungskommandos in Potsdam auch Truppen der
Bundeswehr. Die Anzahl an infizierten deutschen Soldaten liege im
«einstelligen Bereich», sagte er der Deutschen Presse-Agentur. Si
e
seien allesamt unter Quarantäne gestellt und ihre ermittelten
Kontaktpersonen isoliert worden. Angesichts der Situation ruhe
vorübergehend der Ausbildungs- und Übungsbetrieb, der Auftrag des
Nato-Bataillons gehe aber unverändert weiter, sagte der Sprecher. 


Im Zuge des verstärkten Schutzes der Nato-Ostflanke führt die
Bundeswehr in Litauen mit rund 450 Soldaten einen multinationalen
Gefechtsverband auf dem Militärstützpunkt Rukla. Gemeinsam mit den
Deutschen erfüllen rund 100 Kilometer von der Grenze zu Russland
entfernt auch Verbündete aus den Benelux-Staaten, Tschechien, Island,
Norwegen und Kroatien den Auftrag, den die Nato 2016 als Reaktion auf
den Ukraine-Konflikt beschlossen hatte.

Litauen verzeichnete bislang 345 bestätigte Infektionen mit dem
neuartigen Coronavirus und fünf Todesfälle. Die Regierung in Vilnius

hat den Notstand ausgerufen und das gesamte Land bis 13. April unter
Quarantäne gestellt.