Quarantäne und Überwachung: Zehn Corona-Fälle in Herborner Altenheim

Nach dem positiven Test einer Mitarbeiterin steht die Einrichtung
unter Quarantäne. Auch mehrere Bewohner sind infiziert. Sie werden
nun genau im Auge behalten.

Herborn (dpa/lhe) - In einem Altenpflegeheim im mittelhessischen
Herborn haben sich mittlerweile zehn Menschen mit dem Coronavirus
angesteckt. Sieben Bewohner sowie drei Mitarbeiter seien positiv auf
den Erreger Sars-CoV-2 getestet worden, teilte der Lahn-Dill-Kreis am
Freitag mit. Darunter ist auch die Kollegin, deren Infektion als
erstes bekannt wurde. «Die betroffenen Bewohnerinnen und Bewohner
sind isoliert in ihren Zimmern im Altenpflegeheim untergebracht und
werden dort medizinisch durch ihre Hausärzte betreut», teilte der
Kreis weiter mit. Sechs zeigten derzeit milde Symptome, eine Person
sei bereits am Vortag in eine Klinik gekommen.

Die Einrichtung des Deutschen Roten Kreuzes mit rund 30 Bewohnern war
unter Quarantäne gestellt worden, nachdem die Mitarbeiterin positiv
auf das Virus getestet worden war. Die Sicherheitsmaßnahmen wurden
erhöht und beispielsweise Schleusen eingerichtet. Betreten darf das
Heim nur noch, wer unmittelbar für die Versorgung der Menschen oder
den Betrieb zuständig ist, wie eine Kreissprecherin erläuterte. Das
Gesundheitsamt ermittelt derzeit weitere mögliche Kontaktpersonen.

Die drei positiv getesteten Mitarbeiter befinden sich in häuslicher
Isolation. «Die Betroffenen werden täglich kontaktiert und nach ihrem
Gesundheitszustand befragt.» Alle Bewohner stünden zum eigenen Schutz
in ihren Zimmern unter Quarantäne und würden streng überwacht, «dam
it
bei möglicherweise auftretender Symptomatik umgehend reagiert werden
kann».

Unterdessen hat die Gewerkschaft Verdi Hessen mehr Schutzausrüstung
für Beschäftigte im Pflege- und Gesundheitswesen angemahnt. Zudem
müsse sichergestellt werden, dass sie ausreichend Zeit zur Erholung
erhielten, forderte Gewerkschaftssekretär Stefan Röhrhoff einer
Mitteilung zufolge. «Die Beschäftigten stehen vor heftigen
Belastungen. Ihre Gesundheit muss höchste Wichtigkeit haben. Deshalb
brauchen sie adäquate Schutzausrüstung, überlange Schichten dürfen

nur im absoluten Ausnahmefall angeordnet werden und sie brauchen
genügend Erholungszeiten zwischendurch.»