Brot ist in Berlin gefragt wie selten - Kuchen geht schlechter

Berlin (dpa/bb) - Brot ist in Berlins Bäckereifilialien in Zeiten der
Coronakrise gefragt wie selten. Auch Brötchen würden deutlich mehr
verkauft, sagte Johannes Kamm, Geschäftsführer der Bäcker-Innung
Berlin der Deutschen Presse-Agentur am Freitag. Beim Brot habe es
zuletzt zum Teil regelrechte Hamsterkäufe gegeben, einzelne Kunden
hätten gleich zehn Kilogramm gekauft - zum Einfrieren.

Das Einkaufsverhalten der Kunden habe sich insgesamt deutlich
verändert, sagte Kamm. «Die Nachfrage bei Kuchen hat nachgelassen.»
«Kuchen zu essen, ist immer etwas Geselliges, die Gelegenheit dazu
fällt nun oft weg.» Viele Berlinerinnen und Berliner seien außerdem
im Home Office. Gerade in der Innenstadt und in den Malls mache sich
bei den Bäckern nun bemerkbar, dass die Nachfrage abnehme. «Kuchen
ist oft auch ein Impulskauf», sagte Kamm - wer an einer Bäckerei
vorbeischlendert, guckt mal rein und kauft, was er sieht.

Bei vielen Berliner Betrieben seien die Umsätze deutlich
zurückgegangen, in manchen Fällen um 60 Prozent. Für Berlins
Bäckereien insgesamt geht die Innung von einem Minus von 40 Prozent
aus. Zwar werde im Laden zum Teil mehr verkauft als sonst, aber die
Rückgänge im Café- und im Liefergeschäft ließen sich dadurch nich
t
wettmachen.

Sorge, in absehbarer Zeit kein Brot und keine Brötchen mehr anbieten
zu können, gebe es in der Innung nicht, sagte Kamm. Die
Grundrohstoffe seien alle ausreichend vorhanden. «Dass Brot und
Brötchen nicht mehr gebacken werden könnnen, ist auszuschließen.»
Mehl, Milch und Hefe gebe es weiterhin. Es könne allerdings sein,
dass mal das ein oder andere Spezialbrot weniger im Angebot sei. Eher
sei davon auszugehen, dass das Sortiment an Torten übersichtlicher
werde.