Merkel vermisst in Quarantäne persönliche Kontakte

Berlin (dpa) - Bundeskanzlerin Angela Merkel vermisst in ihrer
häuslichen Quarantäne den persönlichen Kontakt beispielsweise zu
ihrem Kabinett. Sie sei «sehr, sehr gut beschäftigt», berichtete die

CDU-Politikerin, die sich am vergangenen Sonntag in häusliche
Quarantäne begeben hatte, nachdem ein Arzt, der ihr vorher eine
Schutzimpfung gegeben hatte, positiv auf das Coronavirus getestet
worden war.

Sie verbringe viel Zeit in Videokonferenzen und Telefonschalten,
sagte Merkel am Donnerstagabend in einer ebenfalls telefonisch
abgehaltenen Pressekonferenz. «Trotzdem fehlt mir so ein bisschen,
dass ich zum Beispiel bei den Kabinettssitzungen jetzt nicht
persönlich dabei sein kann, dass ich die Leute dann nicht sehe oder
dass man eben gar keinen persönlichen Kontakt jetzt hat.»

Merkel nahm am Donnerstag erst an einer G20-Videokonferenz und dann
am ebenfalls virtuellen Treffen der Staats- und Regierungschefs der
EU teil. Zu diesem Treffen sagte sie: «Man hat doch gemerkt, (...),
dass durchaus auch Arbeit an strittigen Texten möglich ist durch ein
diszipliniertes Sich-Melden und Sprechen.»

Zwar könne man nicht am Verhandlungstisch herumlaufen und durch
Gespräche herausfinden, ob ein Kompromissvorschlag durchgehen könnte.
«Aber auf der anderen Seite kann man sich ja gegenseitig auch mal
eine Message schreiben. Insofern ist das so, dass man doch ganz gut
arbeiten kann.» Sie haben den Videogipfel «recht interessant»
gefunden. «Aber es ist nicht ganz so gut, wie wenn man persönlich
miteinander zusammensitzt.»