Landesregierung unterstützt polnische Berufspendler - 65 Euro pro Tag

Sie sind wichtiges Personal für Krankenhäuser etwa in Ueckermünde und

Pasewalk. Doch nun stehen die polnischen Berufspendler wegen der
Corona-Epidemie vor einer schweren Entscheidung.

Schwerin (dpa/mv) - Die Regierung von Mecklenburg-Vorpommern will die
vielen polnischen Arbeitspendler unterstützen, die sich wegen der
verschärften Quarantäne-Bestimmungen in ihrer Heimat nun für eine
Seite entscheiden müssen. Wenn sie in MV bleiben, um weiter in dem
Bundesland zu arbeiten, bekommen sie 65 Euro pro Tag, wie die
Staatskanzlei am Donnerstagabend mitteilte. Damit könnten sie etwa
eine Unterkunft bezahlen. Hinzu kommen 20 Euro täglich für
Familienmitglieder der Beschäftigten, die sich für die Dauer der
polnischen Quarantäneregelungen ebenfalls in Mecklenburg-Vorpommern
aufhalten.

Nach Inkrafttreten einer Verordnung des polnischen
Gesundheitsministers unterliegen Berufspendler ab Freitag einer
14-tägigen Quarantäne, wenn sie nach Polen zurückreisen. Jeden Tag
pendeln den Angaben aus Schwerin zufolge rund 3000 Arbeitnehmer aus
der Wojewodschaft Westpommern über die Grenze nach
Mecklenburg-Vorpommern. Das wird ab Freitag nicht mehr möglich sein.

«Wir brauchen diese Arbeitskräfte hier bei uns in
Mecklenburg-Vorpommern. Sie sind hochmotiviert und leisten wichtige
Arbeit, gerade auch in Krankenhäusern oder anderen medizinischen
Einrichtungen», erklärte der Parlamentarische Staatssekretär für
Vorpommern, Patrick Dahlemann. «Wir machen gemeinsam mit der
Landesregierung in Brandenburg den polnischen Berufspendlerinnen und
Pendlern ein Angebot: Bleiben Sie jetzt bei uns in Deutschland. Wir
unterstützen Sie dabei.» Brandenburg bietet den Pendlern aus dem
östlichen Nachbarland die gleiche finanzielle Unterstützung an.

In der Quarantäne-Frage arbeiteten Bund und Länder «mit Hochdruck»
an
einer diplomatischen Lösung, hatte Dahlemann über den
Kurznachrichtendienst Twitter mitgeteilt.