Italien fordert stärkere europäische Antwort auf Corona-Krise

Brüssel (dpa) - Beim EU-Videogipfel hat Italiens Ministerpräsident
Giuseppe Conte die vorher ausgehandelte gemeinsame Erklärung als
unzureichend abgelehnt. Conte fordere «wirklich innovative und
angemessene Finanzinstrumente», um die Wirtschaftsfolgen der
Corona-Krise zu bewältigen und das binnen zehn Tagen, hieß es am
Donnerstagabend aus italienischen Regierungskreisen. Die fünf
Präsidenten der EU-Institutionen sollten in der Frist einen
gemeinsamen Vorschlag vorlegen.

Conte stellte den Angaben zufolge bei der Gipfelschalte klar, dass er
keine Vergemeinschaftung öffentlicher Schulden wolle. Jedes Land
verantworte seine eigenen Schulden selbst und werde dies auch weiter
tun. Doch müsse Europa gemeinsam handeln und eine starke Antwort auf
die Krise finden. Sonst könne man das den Bürgern nicht erklären.

Der Videogipfel, an dem auch Bundeskanzlerin Angela Merkel teilnahm,
zog sich am Abend mehr als zwei Stunden länger als geplant.