Schulministerin stellt Zeitplan für Abschlussprüfungen vor

Wann sollen die Abiprüfungen beginnen? Wie geplant nach den
Osterferien oder später, damit den Schüler mehr Zeit zur Vorbereitung
bleibt? Die Antworten gibt die Schulministerin am Freitag.

Düsseldorf (dpa/lnw) - Rund 90 000 angehende Abiturienten in
Nordrhein-Westfalen büffeln derzeit zuhause. Werden die Abiprüfungen
wie bislang geplant nach den Osterferien beginnen oder werden sie
doch etwas nach hinten verschoben? Schulministerin Yvonne Gebauer
(FDP) will an diesem Freitag (10.00 Uhr) diese Fragen beantworten und
einen Zeitplan für die Abschlussprüfungen in NRW vorstellen.

«Die momentane Ausnahmesituation ist für alle Schülerinnen und
Schüler eine große Herausforderung, die zugleich mit vielen
Belastungen und Ungewissheiten verbunden ist», stellte Gebauer am
Mittwoch fest. Entscheidend sei, dass der Abi-Jahrgang 2020 sich
darauf verlassen könne, dass ihm keine Nachteile entstünden. Deshalb
habe sich die Kultusministerkonferenz noch einmal einstimmig darauf
verständigt, die diesjährigen Abschlüsse gegenseitig anzuerkennen.

Auf der Grundlage eines Rahmenzeitplans werde auch über weitere
Abschlussprüfungen, wie die zentralen Prüfungen in Klasse 10 oder den
Prüfungen zur Fachhochschulreife an Berufskollegs, entschieden.

Die Gewerkschaft GEW sieht angesichts des frühen Ferienbeginns (29.
Juni) in Nordrhein-Westfalen keinen Spielraum für eine Verschiebung
der Abiturprüfungen. «Mit Blick auf eine mögliche Verschiebung des
Abiturs, wie es Bayern ja bereits angekündigt hat, sage ich: Dafür
gibt es keine Luft, die Sommerferien beginnen in NRW Ende Juni und
nicht wie in Bayern einen Monat später», hatte GEW-Landesvorsitzende
Maike Finnern vor der Schalte der Kultusminister am Mittwoch erklärt.

Die Landesschülervertretung hat angesichts des Unterrichtsausfalls im
Zuge der Corona-Krise eine Wahlmöglichkeit gefordert, ob
Abschlussprüfungen geschrieben werden. Alle Schülerinnen und Schüler

müssten die Wahl zwischen dem Ablegen von Prüfungen und einem so
bezeichneten «Durchschnittsabitur» haben, dessen Noten aus den
Leistungen des vergangenen und des laufenden Schuljahres berechnet
werden. Beide Abschlüsse sollten gleichwertig behandelt werden.

Die Abiturprüfungen sollten außerdem nach Auffassung der
Landesschülervertretung nicht wie bisher zentral gestellt werden.
Stattdessen sollen die Lehrer drei Aufgaben aus den insgesamt sechs
zentral gestellten Klausuren auswählen können, die ihrer Ansicht nach
am besten zur jeweiligen Vorbereitung passten. Damit könnte Rücksicht
darauf genommen werden, dass bestimmte Themengebiete nicht mehr oder
nur unzureichend bearbeitet werden konnten. Darüber hinaus sollten
Lehrer auch bei der Bewertung stärker die Voraussetzungen beachten.