Berliner Clubs zufrieden mit Livestream - Ausweitung geplant

Berlin (dpa) - Der tägliche Livestream mit DJ-Sets aus den wegen der
Corona-Krise geschlossenen Berliner Clubs soll angesichts des
Erfolges über die Hauptstadt hinaus ausgeweitet werden. Von der
kommenden Woche an wollen sich auch Clubs etwa aus Hamburg, München,
Leipzig, Wien oder Amsterdam an #UnitedWeStream beteiligen, wie der
Sprecher der Clubcommission, Lutz Leichsenring, der dpa am Donnerstag
sagte.

Nach der ersten Woche der Streams sprach Leichsenring von mehr als
drei Millionen Unique Usern auf der Seite. Das Feedback sei sehr groß
gewesen, es gebe Nachrichten aus der ganzen Welt. An der Geldsammlung
beteiligten sich bisher knapp zehntausend Menschen, die bisher mehr
als eine viertel Million Euro für die Clubs spendeten. Ein Teil davon
ist auch als Flüchtlingshilfe vorgesehen.

An den ersten Tagen beteiligten sich zahlreiche DJs mit ihren Sets
aus Clubs wie «Watergate», «Tresor», «Alte Münze», «Kater B
lau»,
«Griesmühle» oder «Wilde Renate» an den Übertragungen, die tä
glich um
19.00 Uhr beginnen. Das international gefeierte Szene-Flaggschiff
«Berghain» hat ebenfalls seine Mitwirkung angekündigt.

Unterstützt wird die Aktion von mehreren Medien, darunter Arte
Concert, RBB, radioeins, FluxFm oder Alex TV. Die Übertragungen
stießen laut Arte Concert auf sehr großes Interesse. In der Mediathek
und auf Drittplattformen seien in der ersten Woche bereits mehr als
1,7 Millionen Videoaufrufe erfolgt, hieß es. Die Streams sollen auf
der Plattform des Senders weiter abrufbar bleiben.

Mit den aktuellen Schließungen sind die Umsätze der Clubs
eingebrochen. Laufende Kosten eines Clubs wie das «Watergate» mit
allein 70 bis 80 festen Mitarbeitern liegen laut Leichsenring bei
monatlich etwa 120 000 Euro. Das «Berghain», Magnet für Partygänger

aus der ganzen Welt, hat demnach etwa 350 Mitarbeiter.