G20 stemmt sich gegen Corona-Krise: Fünf Billionen für die Wirtschaft

Die G20 hat schon in der Finanzkrise 2008/2009 eine wichtige Rolle
gespielt. Jetzt demonstriert die Gruppe der wichtigsten
Wirtschaftsmächte den Willen zum gemeinsamen Kampf gegen die
Corona-Krise.

Riad/Berlin (dpa) - Die G20 der führenden Wirtschaftsmächte will bei
der Bekämpfung der Corona-Krise an einem Strang ziehen und die
Weltwirtschaft zunächst mit insgesamt fünf Billionen US-Dollar
stützen. «Wir bekennen uns nachdrücklich dazu, dieser gemeinsamen
Bedrohung geeint entgegenzutreten», hieß am Donnerstag in der
Abschlusserklärung zu einer Videokonferenz der Staats- und
Regierungschefs.

Man werde gemeinsam mit der Weltgesundheitsorganisation WHO, dem
Internationalen Währungsfonds (IWF) und anderen internationalen
Organisationen «alle erforderlichen Schritte unternehmen, um diese
Pandemie zu überwinden». Dabei werde man keine Mühen scheuen, um
Leben zu schützen und Arbeitsplätze und Einkünfte zu sichern.

Zudem wolle man sich gemeinsam darum bemühen, finanzielle Stabilität
zu bewahren, Wachstum neu zu beleben und Störungen im Handel und in
globalen Versorgungsketten so gering wie möglich zu halten, um
gestärkt aus der Krise hervorzugehen.

Zu dem Videogipfel hatte der saudische König Salman eingeladen,
dessen Land dieses Jahr der G20 vorsitzt. Die Staatengruppe vereint
zwei Drittel der Weltbevölkerung, 85 Prozent der globalen
Wirtschaftsleistung und 75 Prozent des Welthandels. Ihr gehören unter
anderen die USA, China und Russland an. Für Deutschland nahm
Bundeskanzlerin Angela Merkel an der Videoschalte teil.

Hier die wichtigsten Ergebnisse des Gipfels:

- BEKÄMPFUNG DER AKTUELLEN PANDEMIE: Die G20 bekennen sich zum
transparenten Austausch epidemiologischer Daten und der für Forschung
und Entwicklung notwendigen Materialien. Die Produktion medizinischer
Güter soll ausgebaut werden. Die G20-Gesundheitsminister sollen bis
zu ihren bereits geplanten Beratungen im April ein
Sofortmaßnahmenpaket zur gemeinsamen Bekämpfung der Pandemie
erarbeiten.

- VORSORGE: Die Ausgaben für die Epidemievorsorge sollen substanziell
erhöht werden. «Wir bekennen uns außerdem zur Zusammenarbeit dabei,
Forschung und Entwicklung im Bereich Impfstoffe und Medikamente
verstärkt zu fördern, digitale Technologien wirksamer zu nutzen und
die internationale wissenschaftliche Zusammenarbeit zu
intensivieren», heißt es in der Erklärung.

- SCHUTZ DER WELTWIRTSCHAFT: Bereits jetzt haben die G20-Staaten laut
Erklärung fünf Billionen US-Dollar für die Stützung der
Weltwirtschaft eingeplant. «Wir werden weiterhin ehrgeizig und in
großem Umfang fiskalpolitische Unterstützung leisten», heißt es
darin. Die Finanzminister und Zentralbankgouverneure der G20 sollen
nun einen G20-Aktionsplan erarbeiten.

- HILFE FÜR ENTWICKLUNGSLÄNDER: Entwicklungsländer, vor allem d
ie in
Afrika sollen bei der Bewältigung der Krise unterstützt werden. «Die

Stärkung des Gesundheitsschutzes in Afrika sehen wir als ganz
entscheidend für die Widerstandsfähigkeit der globalen Gesundheit
an», heißt es in der Erklärung. «Wir sind bereit, Finanzmittel fü
r
entwicklungspolitische und humanitäre Maßnahmen zu mobilisieren.»