LIGA: Dramatischer Mangel an Schutzkleidung in sozialen Einrichtungen

Potsdam (dpa/bb) - Zum sofortigen Handeln angesichts eines
dramatischen Mangels an Schutzausrüstung gegen das Coronavirus haben
Wohlfahrtsverbände in Brandenburg die Landesregierung aufgefordert.
Werde der Bedarf nicht schnell gedeckt, drohten Schließungen
stationärer und ambulanter Dienste der Altenhilfe, warnte die LIGA
der Freien Wohlfahrtspflege am Donnerstag in einer Mitteilung.
Betroffen davon seien neben Pflegeeinrichtungen und -diensten auch
Einrichtungen und Dienste für Menschen mit Behinderungen,
Rehabilitationsangebote sowie Angebote zur Suchthilfe.

«Es muss persönliche Schutzausrüstung in ausreichendem und
bedarfsorientiertem Umfang beschafft und durch öffentliche Stellen
des Landes sowie den hierfür verantwortlichen kommunalen
Gesundheitsämtern geregelt verteilt werden», sagte der
LIGA-Vorsitzende Bernd Mones. Die Produktion im Inland müsse dringend
angeschoben werden. Außerdem seien für den Notfall gesicherte
Handlungsempfehlungen zum sachgerechten Mehrfachgebrauch von
Einwegartikeln sowie zum Umgang mit Mehrwegmaterial notwendig.

Zahlreiche Pflegeeinrichtungen meldeten einen eklatanten Mangel an
Mundschutz, Kitteln, Handschuhen und Desinfektionsmitteln, betonte
Mones. «Wir dürfen die Mitarbeitenden nicht auf sich allein gestellt
lassen und sie vor die dramatische Wahl des Schutzes Hilfsbedürftiger
oder des Selbstschutzes stellen.»

Zur Arbeitsgemeinschaft LIGA haben sich sechs Verbände der Freien
Wohlfahrtspflege zusammengeschlossen: die Arbeiterwohlfahrt (AWO),
das Diakonische Werk (DW), der Deutsche Caritasverband (DCV), der
Deutsche Paritätische Wohlfahrtsverband (Der Paritätische), das
Deutsche Rote Kreuz (DRK) und die Zentralwohlfahrtsstelle der Juden
in Deutschland (ZWST).