Deutsche Unikliniken sollen sich im Kampf gegen Corona vernetzen

Berlin (dpa) - Im Kampf gegen das neuartige Coronavirus sollen sich
die deutschen Unikliniken zusammenschließen und eng über Diagnose-
und Behandlungsverfahren sowie Patientendaten austauschen. Das ist
das Ziel einer Initiative, die am Donnerstag von der Berliner Charité
in Zusammenarbeit mit dem Bundesforschungsministerium gestartet
wurde. Das Ministerium unterstütze den Aufbau des Netzwerks mit 150
Millionen Euro, wie Forschungsministerin Anja Karliczek (CDU) am
Donnerstag in Berlin mitteilte.

Die Kliniken sollen demnach in einen Erfahrungsaustausch über ihre
Maßnahmenpläne im Umgang mit der Pandemie treten. Zudem wird eine
Zusammenstellung der Daten aller Covid-19-Patienten angestrebt, um
einen Gesamtüberblick über Krankengeschichte und Konstitution der
Patienten zu bekommen. Von der Datensammlung erhoffen sich die
Initiatoren - der Charité-Vorstandsvorsitzende Heyo Kroemer und der
Direktor der Virologie, Christian Drosten - Erkenntnisse für das
Pandemiemanagement und die Impfstoff- und Therapieentwicklung.

Die Charité soll das Forschungsnetzwerk der Universitäten
koordinieren. «Ich bin überzeugt: Dieses einmalige wissenschaftliche
Projekt, dieses Zusammenwirken der Kräfte wird uns in der Behandlung
und Erforschung von COVID-19 einen großen Schritt voranbringen»,
sagte Karliczek. Ziel sei es, voneinander und miteinander zu lernen.