Regierungschef rechnet nicht mit schnellem Ende der Einschränkungen

Potsdam (dpa/bb) - Brandenburgs Ministerpräsident Dietmar Woidke
(SPD) geht nicht von einem schnellen Ende der drastischen
Einschränkungen in der Corona-Krise aus. «Meine persönliche Meinung
ist, dass wir diese Maßnahmen nicht bis Ostern werden beenden können,
zumindest nicht in Summe», sagte Woidke am Donnerstag im BB Radio.
Die Maßnahmen würden allerdings regelmäßig überprüft. Der
Regierungschef betonte die Notwendigkeit der Einschränkungen, um die
Ausbreitung des neuartigen Coronavirus zu verlangsamen: «Gerade an
Italien sehen wir, wie gefährlich dieses Virus ist.» Italien ist
besonders schwer von der Corona-Krise getroffen.

Das Ende der Ausgehbeschränkungen ist nach Angaben des
Regierungschefs davon abhängig, wie sich die Gefahr durch das
Coronavirus weiter entwickelt. «Ich hoffe natürlich, wir alle, dass
wir da aus diesen Maßnahmen auch möglichst schnell wieder
herauskommen, aber das hängt auch davon ab, wie sich der
Krankheitsverlauf weiter darstellt», sagte Woidke. Er warnte vor
Hamsterkäufen. «Nicht einer alleine von uns kommt gut durch diese
Krise, weil er zuhause 100 Rollen Klopapier gehortet hat, sondern wir
schaffen's alle nur gemeinsam.»

Seit Montag dürfen die Brandenburger bis vorerst zum 5. April draußen
nur allein, mit Angehörigen aus dem eigenen Haushalt oder mit einer
Person außerhalb des Haushalts bei 1,5 Meter Abstand unterwegs sein.
Das Betreten öffentlicher Orte ist generell verboten, es gibt aber
Ausnahmen zum Beispiel für Arbeit, Einkaufen, Arztbesuche oder
dringende Behördentermine. Viele Läden sind geschlossen, Supermärkte,

Drogerien, Banken und Tankstellen haben aber offen - dies gilt
vorerst bis zum 19. April. Das Land will unter anderem Unternehmen
mit umfangreichen Hilfen in der Krise unterstützen. Ein
Rettungsschirm von bis zu einer Milliarde Euro ist geplant.