Bolivien ergreift härtere Maßnahmen im Kampf gegen das Coronavirus

La Paz (dpa) - Bolivien hat seine Maßnahmen im Kampf gegen die
Covid-19-Pandemie verschärft. Die Übergangspräsidentin Jeanine Áñ
ez
rief am Mittwoch den Gesundheitsnotstand aus, der von Donnerstag bis
zum 15. April gelten soll. «In den vergangenen Tagen haben Verstöße
gegen die Quarantäne das Ansteckungsrisiko erhöht», sagte Áñez. D
ie
neuen Einschränkungen sehen vor, dass die bolivianische Grenze
komplett geschlossen wird und dass nur eine Person pro Familie
zwischen 07.00 und 12.00 Uhr das Haus verlassen darf, um Lebensmittel
und andere wichtige Produkte zu besorgen. Zugleich bestimmen die
Ausweisnummern, wer an welchem Tag aus dem Haus gehen kann.

Samstag und Sonntag ist dies ganz verboten. Ausnahmen sind
Sicherheits- und gesundheitliche Gründe. Wer dagegen verstößt, kann
eine Strafe von 1000 Bolivianos (135 Euro) bekommen und acht Stunden
festgehalten werden. Der Notstand erlaubt der konservativen
Übergangsregierung auch, das Militär und die Polizei verstärkt
einzusetzen. Áñez hatte zuvor bereits eine weitgehende Ausgangssperre
in dem Andenland seit Sonntag angeordnet. Die Wahlkommission hatte
deswegen auch die für den 3. Mai vorgesehenen Präsidenten- und
Parlamentswahlen auf einen noch nicht festgelegten späteren Termin
verschoben.