Corona-Pandemie in Italien: Zahl der Neuinfektionen sinkt leicht

Rom (dpa) - In Italien ist die Zahl der Neuinfektionen mit dem
Coronavirus über mehrere Tage leicht gesunken. Zugleich blieb die
Zahl der Toten infolge der Pandemie mit 683 innerhalb eines Tages
weiter hoch. Wie der Zivilschutz in Rom am Mittwoch mitteilte,
verzeichneten die Behörden bei den aktuell Infizierten rund 3500
Fälle mehr als am Dienstag. Auch an den drei vorausgegangenen Tagen
war das Plus an registrierten Neuinfektionen jeweils leicht gefallen.
Mehrere Experten mahnten, dass man erst nach einer Woche oder mehr
von einer wirklichen Trendumkehr bei den Infektionen ausgehen könne.

Insgesamt registrierte Italien bisher 74 386 Corona-Fälle. Mehr als
7500 Menschen starben seit Februar in Folge des Erregers Sars-CoV-2.
Italien ist in Europa das am härtesten getroffene Land. Mehr als 9000
Menschen gelten inzwischen als geheilt. Am Dienstag hatten die
Behörden 743 neue Corona-Tote beklagt.

Am schlimmsten von der Covid-19-Pandemie betroffen ist von Beginn an
der Norden, besonders die Lombardei. Von dort hatten die Behörden
zuletzt ebenfalls gemeldet, dass die Zahlen der Neuinfektionen
mehrere Tage gesunken waren. Weil etwas weniger Menschen in die
Krankenhäuser gekommen seien, sei der Druck etwas gemildert worden.


Ein Alarmruf kam am Mittwoch jedoch aus dem Süden. Dort waren die
Corona-Zahlen bisher niedrig. Jetzt schrieb der Regionalpräsident von
Kampanien, Vincenzo De Luca, an die Regierung in Rom: «Die Situation
im Süden wird in Kürze dramatisch explodieren.» Und weiter: «Die
nächsten zehn Tage werden bei uns die Hölle sein.» Das
Gesundheitssystem im armen Süden gilt als anfällig. In Italien gelten
seit dem 10. März strenge Ausgehverbote im Kampf gegen das
Coronavirus.