Mecklenburg-Vorpommern hält an Abiturprüfungen fest

Auch wenn in den kommenden Wochen weiterhin der reguläre Unterricht
ausfällt, so soll es trotz Corona-Krise Abschlussprüfungen geben.
Wann das in Mecklenburg-Vorpommern sein wird, kann auch nach einer
Schaltkonferenz der Länder-Bildungsminister noch keiner sagen.

Schwerin (dpa/mv) - Mecklenburg-Vorpommern hält ungeachtet der
fortwährenden Corona-Krise an den Abiturprüfungen fest. Wie
Bildungsministerin Bettina Martin (SPD) am Mittwoch nach einer
Telefonkonferenz mit ihren Amtskollegen erklärte, ist dieses Vorgehen
nach dem zwischenzeitlichen Ausscheren Schleswig-Holsteins Konsens
unter den Bundesländern.

«Ich begrüße es sehr, dass es bei den Abschlussprüfungen ein
gemeinsames Vorgehen der Länder gibt. Für Mecklenburg-Vorpommern
bedeutet das, dass wir an den bekannten Planungen festhalten, im März
und April keine Prüfungen abzuhalten und sie ab Mai stattfinden zu
lassen. Die Termine werden derzeit erarbeitet», erläuterte Martin.

Sie sicherte zu, dass die neuen Prüfungstermine rechtzeitig
bekanntgeben werden, damit sich Schüler und Lehrkräfte gut
vorbereiten können. Ursprünglich sollten im Nordosten die
Abiturprüfungen am 30. März beginnen.

Nach Angaben Martins bekräftigten die Länderminister am Mittwoch
nochmals, die erreichten Abschlüsse des Schuljahres 2019/20 auf der
Basis gemeinsamer Regelungen gegenseitig anzuerkennen.
Schülerinnen und Schülern würden keine Nachteile aus der jetzigen
Ausnahmesituation entstehen. Die Prüfungen fänden bis Ende des
Schuljahres statt, soweit dies aus Infektionsschutzgründen zulässig
sei, unter Umständen auch in geschlossenen Schulen.

Der Landesschülerrat Mecklenburg-Vorpommerns hatte zuvor schon dafür
plädiert, zunächst an den Prüfungen festzuhalten, sicherheitshalber
aber auch Notfallpläne zu entwickeln. Schüler müssten in jedem Fall
die Chance bekommen, sich zu verbessern, etwa durch eine freiwillige
Facharbeit oder mündliche Prüfungen per Videokonferenz, heißt es in
einer Mitteilung.

Der Landesvorsitzende des Verbandes Bildung und Erziehung (VBE),
Michael Blanck, forderte das Bildungsministerium auf, sich auf alle
Möglichkeiten vorzubereiten: «Sollte absehbar sein, dass die Schulen
am 20. April nicht wieder öffnen, muss sofort klar sein, wie dieser
Abiturjahrgang auch ohne Prüfungen sein Abitur bekommt», mahnte er.