Diakonie: Besondere Notlage für Prostituierte

Karlsruhe (dpa/lsw) - Die Diakonie in Baden weist auf die besondere
Notlage von Prostituierten angesichts der Coronavirus-Pandemie hin.
Die Frauen drohten derzeit völlig unterzugehen, teilte die Diakonie
am Mittwoch mit. Die Prostituierten könnten ihrer Arbeit nicht mehr
nachgehen, sie hätten keine Einnahmen und oft nicht einmal eine
Krankenversicherung. Menschen, die ohnehin kaum gesellschaftliche
Beachtung fänden, drohten jetzt gänzlich durch alle Raster zu fallen,
kritisierte die Fachreferentin für Frauen im Diakonischen Werk Baden,
Christine Spanninger.

Die Diakonie unterstütze die Betroffenen daher, bis staatliche Hilfen
anliefen. Kern dieses Pakets sei ein Nothilfefonds, der es den
Fachberatungsstellen in Baden ermöglichen solle, die Frauen für die
nächsten Wochen mit dem Nötigsten zu versorgen, sagte die Leiterin
der Evangelischen Frauen in Baden, Anke Ruth-Klumbies. Außerdem
bemühten sich die Beratungsstellen darum, Wohnraum für die
Betroffenen zu finden. Da Bordelle geschlossen hätten, seien viele
Frauen wohnungslos. Ruth-Klumbies appellierte an die Bordellbetriebe,
die Prostituierten dort zunächst mietfrei wohnen zu lassen.