Strenge Corona-Kontaktregeln werden überwiegend befolgt

Nur noch zu zweit oder als Familie: Seit einigen Tagen gelten in
Hessen drastische Kontaktverbote, um die Ausbreitung des Coronavirus
zu bremsen. Die meisten Menschen scheinen den Ernst der Lage erkannt
zu haben.

Wiesbaden (dpa/lhe) - Im Kampf gegen die Corona-Krise halten sich
nach Einschätzung des Innenministeriums fast alle Hessen an die
strengen Kontaktregeln. Landesweit seien in den zwei Tagen seit
Inkrafttreten am Montag 179 Verstöße registriert worden, teilte ein
Sprecher am Mittwoch auf Anfrage in Wiesbaden mit. In diesen Fällen
seien Menschengruppen mit mehr als zwei Personen in der
Öffentlichkeit angetroffen worden, die nicht zu einem Hausstand
zählen oder geschäftlich unterwegs sein müssen.

«Die Betroffenen reagierten fast alle nach der Ansprache durch die
Polizei verständnisvoll und lösten die Zusammenkünfte auf oder
hielten sich danach an den wichtigen Abstand von mindestens 1,5
Metern», erklärte das Ministerium. Sieben Menschen mussten den
Angaben zufolge zeitweise in Gewahrsam genommen werden, weil sie zum
Beispiel Widerstand gegen die Anweisungen der Beamten leisteten.

Binnen zwei Tagen registrierte die Polizei zudem 197 Verstöße gegen
die Schließungen zum Beispiel von Restaurants, Bars, Sport- oder
Freizeiteinrichtungen. «Auf die geltenden Regeln angesprochen haben
nahezu alle Betroffenen sofort reagiert und sind den Anweisungen der
Polizei nachgekommen», teilte das Ministerium mit.

Die Polizei kontrolliert gemeinsam mit den Gesundheits- und den
Ordnungsbehörden die Einhaltung der Regelungen zum Schutz der
Bevölkerung vor der Ausbreitung des Coronavirus. Dabei setzten die
Beamten nach wie vor auf einen kommunikativen Ansatz, erklärte der
Ministeriumssprecher. Verstöße könnten von den Gesundheitsämtern un
d
Ordnungsbehörden mit Bußgeldern geahndet werden, deren Höhe hänge v
om
konkreten Einzelfall ab. «Ein Bußgeldkatalog zum
Infektionsschutzgesetz wird derzeit erarbeitet und zwischen den
Ressorts der Landesregierung abgestimmt», hieß es aus dem
Innenministerium.