Saisonarbeiter dürfen nicht mehr einreisen

Berlin (dpa) - Um die Ausbreitung der Corona-Pandemie in Deutschland
zu bremsen, hat das Bundesinnenministerium ein Einreiseverbot für
Saisonarbeiter angeordnet. Erntehelfern und anderen
Saison-Arbeitskräften werde von diesem Mittwoch um 17.00 Uhr an im
Rahmen der bestehenden Grenzkontrollen bis auf weiteres die Einreise
verweigert, teilte ein Sprecher auf Anfrage mit.

Diese Regelung gelte für die Einreise aus Drittstaaten, aus
Großbritannien, für EU-Staaten wie Bulgarien und Rumänien, die nicht

alle Schengen-Regeln vollumfänglich anwenden, sowie für Staaten wie
Österreich, «zu denen Binnengrenzkontrollen vorübergehend wieder
eingeführt worden sind». Wie mit Saisonkräften aus Polen und
Tschechien verfahren werden soll, ist noch nicht abschließend
geklärt. Allerdings hätten diese wegen der Einschränkungen im eigenen

Land ohnehin Schwierigkeiten, nach Deutschland zu kommen, hieß es.
Die Beschränkungen seien «zwingend erforderlich, um Infektionsketten
zu unterbrechen», fügte der Sprecher hinzu.

Bauernpräsident Joachim Rukwied sagte, das Einreiseverbot treffe die
Betriebe in der jetzigen Phase sehr hart. Der Stopp müsse so kurz wie
möglich gehalten werden. Die Betriebe seien bereit, jegliche
Maßnahmen zum Infektionsschutz umzusetzen. Insbesondere Obst-,
Gemüse- und Weinbaubetriebe bräuchten dringend Arbeitskräfte.

In der Landwirtschaft sind jährlich knapp 300 000 Saisonarbeitskräfte
beschäftigt, die vor allem aus Osteuropa kommen. Vielen Betrieben
fehlen derzeit Arbeitskräfte für Ernte und Aussaat. Verbände und das

Bundeslandwirtschaftsministerium haben Internet-Plattformen
aufgesetzt, um Betriebe und Freiwillige, die auf den Feldern arbeiten
könnten, in Kontakt zu bringen.