Marathonläuferin Steinruck: Olympia beeinträchtigt Familienplanung

Frankfurt/Main (dpa) - Die Verschiebung der Olympischen Spiele
verändert auch die Familienplanung von Marathonläuferin Katharina
Steinruck. Die Frankfurterin hatte die Qualifikation für Tokio
praktisch sicher, für 2021 stand eigentlich etwas anderes im
Mittelpunkt. «Ich werde 31 Jahre alt und möchte Kinder haben», sagte

sie der «Frankfurter Allgemeine Zeitung» (Mittwoch). Ihre Mutter und
Trainerin Katrin Dörre-Heinig hatte 1988 in Seoul Olympia-Bronze im
Marathon gewonnen.

Die Verschiebung der Sommerspiele auf 2021 ist für die mit einem
Polizisten verheiratete Steinruck «hart» und sogar der «GAU». «To
kio
bedeutete meine ersten Spiele. Ich habe nun vier Jahre darauf
hintrainiert, ich habe alles dafür gegeben, dort am Start zu stehen»,
sagte sie. Die Entscheidung des IOC sei aber grundsätzlich richtig
und fair.

Steinruck hatte mit der persönlichen Bestzeit von 2:27:26 Minuten
beim Frankfurt-Marathon im Oktober geglänzt. In Deutschland war
bislang nur die gebürtige Äthiopierin Melat Kejeta (2:23:57) aus
Kassel schneller. Maximal drei DLV-Läuferinnen dürfen zu Olympia.

Steinruck fühlt eine große Verunsicherung angesichts der
Qualifikation für Tokio: «Wird jetzt alles auf null gesetzt mit Blick
auf mögliche Spiele 2021? Muss man sich komplett neu qualifizieren?
Finden Ende August die Europameisterschaften in Paris statt?», fragte
sie. «Bis zu den Antworten, auf deren Basis neue Pläne möglich sind,

hängt man in der Luft.» Ihre Idealvorstellung sei, dass sie ihre
Karriere auch nach einer möglichen Babypause fortsetze.