Coronavirus: Türkei holt Tausende Studenten aus dem Ausland heim

Istanbul (dpa) - Die Türkei hat wegen der Verbreitung der
Lungenkrankheit Covid-19 rund 2700 Studenten aus europäischen Ländern
wie Italien und Polen sowie aus Nord-Zypern und Ägypten heimgeholt.
Das geht aus Tweets von Vizepräsident Fuat Oktay vom Mittwoch hervor.
Die Betroffenen stünden zunächst für 14 Tage unter Quarantäne.
Außenminister Mevlüt Cavusoglu sagte am Vormittag im Fernsehen, die
2721 Studenten seien mit elf Flügen aus acht Ländern zurückgebracht
worden. Unter Quarantäne stehen unter anderem bereits Tausende
Staatsbürger, die von Pilgerfahrten nach Saudi-Arabien zurückgekehrt
waren.

Am späten Dienstagabend hatte Gesundheitsminister Fahrettin Koca von
weiteren sieben Todesopfern gesprochen. Damit stieg die offizielle
Gesamtzahl der Coronavirus-bedingten Toten in der Türkei auf 44. Koca
zufolge wurden bisher 1872 Fälle bestätigt.

Die türkische Regierung teilt nicht mit, in welchen Städten oder
Provinzen Menschen positiv getestet wurden. Die Ärztevereinigung TTB
forderte von der Regierung in Ankara Transparenz, sie beklagte zudem,
dass es in den Krankenhäusern an Schutzkleidung für medizinisches
Personal mangele.

Ankara hat zahlreiche Maßnahmen gegen die Verbreitung des Virus
erlassen. Unter anderem sind Schulen, Cafés und Bars geschlossen,
Sport- und Kulturveranstaltungen wurden abgesagt, gemeinsame Gebete
in Moscheen verboten. Seit Sonntag ist eine Ausgangssperre für
Menschen ab 65 Jahren und chronisch Kranke in Kraft.