ARD-Experte und Ex-Profi Broich: «Das Geld einfach so hingenommen»

München (dpa) - Der ehemalige Bundesliga-Profi und heutige
ARD-Experte Thomas Broich hofft durch die Initiative «We kick Corona»
der beiden Nationalspieler Leon Goretzka und Joshua Kimmich auf
Nachahmer auch außerhalb des Fußballs. «Es ist alles andere als
selbstverständlich, sich bereits in so jungen Jahren durch ein derart
großes soziales Engagement hervorzutun. Diese Art von
gesellschaftlicher Verantwortung würde man sich von allen wünschen,
die vermögend sind - Fußballer oder nicht», sagte Broich in einem am

Mittwoch veröffentlichten Interview dem Portal «t-online.de».

Der 39-Jährige sollte im Sommer mit Bastian Schweinsteiger und Almuth
Schult in der ARD die Spiele der Europameisterschaft 2020 als Experte
begleiten, doch das Turnier wurde wie auch die Olympischen Spiele in
Tokio wegen der Coronavirus-Pandemie in das kommende Jahr verschoben.

Auf die Frage, ob man von gut verdienenden Fußball-Profis angesichts
der finanziellen Folgen der Corona-Krise verlangen könne, «einfach so
auf Teile des Gehalts zu verzichten», antwortete Broich: «Appellieren
ja, verlangen nein. Am Ende muss jeder selbst entscheiden dürfen,
inwieweit er sich finanziell solidarisch zeigen möchte.» Kollektive
Gehaltsverzichte wie beispielsweise bei seinem ehemaligen Arbeitgeber
Borussia Mönchengladbach bezeichnete Broich als «starke Signale».

Er selber habe erst nach seiner aktiven Karriere gemerkt, «was es
bedeutet, außerhalb des Fußballplatzes seinen Lebensunterhalt zu
verdienen», sagte Broich. «Da habe ich zum ersten Mal begriffen, wie
die ganze Karriere über das Geld verhältnismäßig leicht hereinkam.

Als junger Spieler habe ich das Geld einfach so hingenommen.»