Star-Köchin Poletto nutzt Corona-Zwangspause für Renovierung

Zum bereits zweiten Mal muss Spitzenköchin Poletto wegen der
Corona-Pandemie ein Restaurant schließen. Erst in China, nun in
Deutschland. Doch die TV-Köchin und ihr Team nutzen die Zwangspause -
für sich und für andere.

Hamburg (dpa/lno) - Die Hamburger Fernsehköchin Cornelia Poletto (48)
nutzt die betriebliche Zwangspause wegen des sich ausbreitenden
Coronavirus für eine Verschönerung ihres Restaurants. «Wir wollen die

Zeit jetzt nutzen, um ein bisschen zu renovieren, damit wir strahlend
und frisch wiedereröffnen können», sagte Poletto der Deutschen
Presse-Agentur in Hamburg. Sie habe ihr Restaurant nach den
Erfahrungen, die sie in China gemacht habe, von sich aus bereits am
15. März komplett geschlossen.

«Mir war klar, dass es nur eine Frage der Zeit war, bis das auch
gesetzlich angeordnet werden würde. Es schadet dem Betrieb natürlich
immens - dennoch halte ich die Regelung für sinnvoll und wichtig im
Kampf gegen Corona.» Vor gut einem Monat musste Poletto bereits ihr
Restaurant «The Twins» in Shanghai wegen der Corona-Krise schließen.

Mittlerweile habe es wieder geöffnet, aber es laufe eher schleppend
an.

Die Köchin freut sich über die Solidarität in der Corona-Krise. «De
r
Vermieter meiner Kochschule hat mir von sich aus angeboten, dass er
mich unterstützt», sagte sie dem Hamburg-Teil der Wochenzeitung «Die

Zeit». «Er hat die Miete im April ausgesetzt. Und von Mai an soll ich
nur die Hälfte zahlen. Ich war wirklich gerührt.»

Dagegen ärgert sich Poletto über die Hamsterkäufer. «Das regt mich

auf: Wir leben in einem Land, in dem wir keine Lebensmittelnot haben
werden. Überall bekomme ich Obst und Gemüse», meinte die prominente
Köchin. «Wir werden nicht verhungern, das ist sicher.» Anstatt in
großen Mengen Dosenravioli zu kaufen, rät Poletto in Zeiten des
Kontaktverbots dazu, «mal selber Ravioli» zu machen.

Derzeit biete sie noch Essen zum Mitnehmen an. «Bei Poletto wird also
noch gekocht, wenn auch leider nicht in gewohntem Umfang.» Mit der
gewonnenen Zeit wollen die Spitzenköchin und ihr Team als
Einkaufshelfer der Hamburger Arbeiterwohlfahrt (AWO) anderen helfen.
«Die Ausbreitung des Coronavirus hat meinen Alltag ziemlich auf links
gedreht. Ich versuche, mir meinen Optimismus zu bewahren», sagte
Poletto.