Guterres fordert von G20-Staaten «Plan wie zu Kriegszeiten»

New York (dpa) - UN-Generalsekretär António Guterres hat von den
G20-Ländern in der Corona-Krise Zugeständnisse an die
Entwicklungsländer und einen gewaltigen internationalen
Konjunkturplan gefordert. Ein «Plan wie zu Kriegszeiten» müsse den
Volkswirtschaften «massive Ressourcen zuführen und einen
zweistelligen Prozentsatz des Bruttoweltprodukts erreichen», schrieb
Guterres in einem Brief vom Montag, der der Deutschen Presse-Agentur
vorliegt. Bei dem vom UN-Chef angedachten Volumen würde es sich um
mehrere Billionen Dollar handeln.

«Wir müssen die Voraussetzungen schaffen und die Ressourcen
mobilisieren, die erforderlich sind, um sicherzustellen, dass die
Entwicklungsländer die gleichen Chancen haben, auf diese Krise in
ihren Gesellschaften und Volkswirtschaften zu reagieren. Alles andere
als diese Verpflichtung würde zu einer Pandemie von apokalyptischen
Ausmaßen führen, die uns alle betrifft», schrieb Guterres weiter.
Wenn sich das Virus wie ein Lauffeuer auf der ganzen Welt ausbreite,
würde seine Ausrottung immer schwerer.

In dem Paket müsse die Umschuldung der ärmeren Länder Vorrang haben,

auf die Zahlung von Zinsen sollten die Industrienationen 2020
verzichten. Auch Zölle für medizinische und ähnliche Produkte müsst
en
abgeschafft und der grenzübergreifende Handel in diesem Bereich neu
geordnet werden. Auch brauche es Sozialschutz für Arbeiter,
Steuervergünstigungen und Zugang zu Krediten.

Guterres hatte die führenden Staaten in den vergangenen Tagen bereits
zu einem gemeinsamen Vorgehen aufgefordert. Man müsse wegkommen von
nationalen Strategien und hin zu einer globalen, koordinierten
Antwort, um auch die schwächeren Länder bei der Bekämpfung des
Coronavirus zu unterstützen. Ansonsten könnten Millionen Menschen
sterben. Eine globale Rezession sei «nahezu sicher». Ein virtuelles
Treffen der Anführer der G20-Staaten soll in den kommenden Wochen
stattfinden.