Aiwanger: In Kürze bis zu 1,8 Millionen Kurzarbeiter in Bayern

München (dpa/lby) - Die Staatsregierung hält wegen der Corona-Krise
einen rasanten Anstieg der Kurzarbeit in Bayern auf bis zu 1,8
Millionen davon betroffene Arbeitnehmer für möglich. Das sagte
Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger (Freie Wähler) am Dienstag nach
der Kabinettssitzung. Der Freie Wähler-Chef begrüßte die Berliner
Entscheidung, Kurzarbeitern Jobs zur Aufbesserung ihres Einkommens zu
erlauben. «Wir halten es für sinnvoll, weil eben ein
Wirtschaftseinbruch im zweistelligen Prozentbereich im Raum steht,
weil wir zeitnah 1,8 Millionen Kurzarbeiter in Bayern befürchten».

In Bayern waren laut Statistischem Landesamt Ende 2019 gut 7,7
Millionen Menschen erwerbstätig. Eine Zahl von 1,8 Millionen
Kurzarbeitern würde somit bedeuten, dass ein knappes Viertel der
arbeitenden Bevölkerung zumindest vorübergehend nicht mehr regulär
arbeiten kann - eine in den vergangenen Jahrzehnten nie dagewesene
Zahl.

Mittlerweile sind nach Angaben der Staatskanzlei 140 000 Anträge auf
finanzielle Soforthilfe von kleinen und mittleren Unternehmen bei den
Behörden eingegangen. Aiwanger bezifferte die Gesamtsumme auf über
eine Milliarde Euro.

Der überwiegende Teil soll innerhalb einer Woche abgearbeitet sein.
«Mein Ziel ist, dass wir in acht Tagen die Leute, die bis jetzt einen
Antrag gestellt haben, überwiegend bedient haben», sagte Aiwanger
dazu. «Darum geht es uns, dass wir die Betriebe retten und nicht an
Liquiditätsengpässen verhungern lassen.» Der Wirtschaftsminister
fügte hinzu: «Daran werden wir gemessen, ob wir in vier Wochen die
Strukturen noch überlebensfähig haben oder eben nicht.»