Sportchef Rosen: Hoffenheim mit «wirtschaftlich langem Atem»

Zuzenhausen (dpa) - Die TSG 1899 Hoffenheim sieht sich für einen
möglichen Saisonabbruch in der Fußball-Bundesliga wirtschaftlich
bestens vorbereitet. «Wir sind für dieses Szenario, das in keinster
Weise wünschenswert wäre, ohne Fremdkapital oder Zuschüsse so
aufgestellt, dass wir auch das überstehen könnten», sagte Sportchef
Alexander Rosen am Dienstag in einer Telefonschalte mit Journalisten.
Dies gelte natürlich «nicht unendlich», falls die Zwangspause wegen
der Corona-Epidemie über die Sommerpause hinaus anhalte.

Die Kraichgauer haben in den vergangenen Jahren sehr hohe
Transfereinnahmen erzielt, die den einstigen Dorfclub auch von Mäzen
und Milliardär Dietmar Hopp finanziell unabhängig gemacht haben. Die
Hoffenheimer müssen auch nicht befürchten, in einer neuen Spielzeit
keine starke Mannschaft zu haben: Lediglich drei Verträge laufen aus,
die der Ersatztorhüter Michael Esser und Alexander Stolz sowie von
Sebastian Rudy: Der Nationalspieler ist bis zum 30. Juni von Schalke
04 ausgeliehen und möchte gerne bei der TSG bleiben.

«Wenn wir die Transferausgaben extrem reduzieren müssten, hätten wir

eine wirklich schlagkräftige Truppe», sagte Rosen und verwies zudem
auf rückkehrende Leihspieler und Talente aus der eigenen Akademie.
Der 40 Jahre alte Direktor für Profifußball betonte: «Wir haben
wirtschaftlich keinen unendlichen, aber langen Atem.» Andere
Proficlubs fürchten derzeit um ihre Existenz.

Es gebe aktuell auch keine Kurzarbeit in der Geschäftsstelle in
Zuzenhausen, so Rosen. Auch das Thema Gehaltsverzicht müsse man
«nicht unter Druck aufmachen». Die Hoffenheimer haben bereits
vergangene Woche einen Hilfsfonds aufgelegt, den nach Clubangaben
auch Hopp und Spieler unterstützen.