Mieterbund: Mietausfälle wegen Corona-Krise noch kein Thema

Hannover (dpa/lni) - Der Deutsche Mieterbund Niedersachsen/Bremen
(DMB) rechnet erst in einigen Wochen mit dem Risiko möglicher
Mietrückstände durch die Corona-Krise. Derzeit gebe es kaum Anfragen
von Mitgliedern, sagte Landesgeschäftsführer Randolph Fries am
Dienstag der Deutschen Presse-Agentur. «Das ist im Moment kein
Thema.» Mit Blick auf die Einkommenslage bei den Mietern betonte er,
dass meistens zuerst noch Überstunden und Urlaube verrechnet würden
und dann oft Kurzarbeitergeld greife.

Er wies darauf hin, dass Vermieter erst beim Ausbleiben von zwei
vollständigen Monatsmieten das Recht auf fristlose Kündigung hätten.

Der Landesverband Niedersachsen/Bremen zählt mehr als 100 000
Mieterhaushalte als Mitglieder.

Fries, der zugleich Präsidiumsmitglied des Deutschen Mieterbundes
ist, sagte, dass nur etwa 50 Prozent der Vermieter große
Wohnungsunternehmen seien. «Die anderen 50 Prozent sind
Privateigentümer, denen die Corona-Krise möglicherweise auch zusetzt.
Und denen bricht dann noch die Miete weg.» Es sei niemandem geholfen,
in diesem Falle Vermieter und Mieter gegeneinander zu hetzen. «Die
meisten Mieterverhältnisse sind aber sowieso befriedet.»

Der DMB habe gemeinsam mit dem Bundesverband deutscher Wohnungs- und
Immobilienunternehmen (GdW) einen «Sicher-Wohnen-Fonds» gefordert.
Daraus sollten bei Mietproblemen während der Corona-Krise Zahlungen
finanziert werden. Dies bedeute aber in keinem Fall, dass die Mieter
frei von Zahlung seien, betonte Fries. Mieten müssten so oder so
gezahlt werden.