Behörden stoppen Umzug von Flüchtlingen in neue Unterkunft

Berlin (dpa/bb) - Wegen der Coronakrise haben die Berliner Behörden
den geplanten Umzug von 170 Flüchtlingen in eine neue Unterkunft
vorläufig auf Eis gelegt. Angesichts der nun geltenden Kontaktsperre
zur Eindämmung des Virus könne die Unterkunft in der Gerlinger Straße

in Neukölln vorerst nicht wie geplant leergezogen werden, teilte die
Sozialverwaltung der Deutschen Presse-Agentur mit. Das habe das
Gesundheitsamt entschieden. Dies wiederum könnte Auswirkungen auf den
sozialen Wohnungsbau haben: Denn nach Schließung der Unterkunft
sollen auf dem Gelände im Stadtteil Buckow 900 kommunale Wohnungen
entstehen. Der Zeitplan dafür könnte nun ins Wanken kommen.

In der Gerlinger Straße leben nach Angaben der Sozialverwaltung
derzeit noch 216 geflüchtete Menschen. 170 davon - vorwiegend
Familien - sollten in diesen Tagen in eine neue Unterkunft in der
Haarlemer Straße ebenfalls im Bezirk Neukölln umziehen. Dort hätte
sich laut Verwaltung an ihren Sozialbeziehungen wenig geändert,
Kinder hätten dieselben Kitas und Schulen wie bisher besuchen können.
Der Flüchtlingsrat protestierte am Montag gegen die Umzugspläne und
erklärte, sie seien angesichts der aktuellen Situation nicht zu
verantworten.