Irans heiligste Stätte bleibt wegen Coronakrise weiterhin gesperrt

Teheran (dpa) - Die heiligste Stätte des Irans, das Mausoleum des
achten schiitischen Imams Resa in Maschad in Nordostiran, bleibt
wegen der Corona-Krise weiterhin gesperrt. Es ist auch unklar, wann
es für die Gläubigen wieder geöffnet werden kann, so die Behörden i
n
Maschad laut Nachrichtenagentur Isna am Dienstag. Millionen Pilger
besuchen jährlich die heilige Stätte, besonders während der
persischen Neujahrsferien (20. März bis zum 2. April).

Wegen der Corona-Krise wurden neben dem Imam Resa Mausoleum auch die
Mausoleen seiner Schwester Massumeh in Ghom südlich von Teheran,
Abdolasims in der Hauptstadt Teheran sowie die große
Dschamkaran-Moschee in Ghom geschlossen. Damit soll eine mögliche
Ansteckung der Pilger verhindert werden. Bis jetzt gab es im Iran
nach offiziellen Angaben mehr als 23 000 mit dem Coronavirus
Infizierte, über 1800 Menschen starben.

Die Schließung der Mausoleen führte bei streng gläubigen Muslimen zu

heftigen Protesten. Das Tor des Mausoleums in Ghom wurde
aufgebrochen. Gläubige Muslime glauben, dass ein Besuch in diesen
Mausoleen auch die schlimmsten Krankheiten heilen könne. Daher meinen
auch viele Pilger, dass sie dort nicht mit dem Coronavirus infiziert
würden. Kleriker versuchten im Staatsfernsehen die Gläubigen vom
Gegenteil zu überzeugen. In den letzten Wochen wurden auch die im
Land wichtigen Freitagsgebete wegen der Ansteckungsgefahr abgesagt.